Apple reagiert kühl auf die Kritik am neuen iPad. Es werde zwar wärmer als der Vorgänger, bleibe aber absolut im Rahmen der Betriebstemperatur. Ein möglicher Grund könnte das neue Display sein.
Apple hat auf Kritik am neuen iPad reagiert. Kunden hatten sich beschwert, das Gerät werde zu heiß und einige Blogger versuchten das mit Tests zu belegen. Das Gerät bleibe im Rahmen der Betriebstemperatur, meinte der Konzern nun in einer offiziellen Stellungnahme an US-Medien wie Cnet und dem Wall Street Journal. "Wenn Kunden ein Problem haben, sollen sie 'Apple Care' kontaktieren", hieß es.
"Niedriger als Körpertemperatur"
Die offizielle Betriebstemperatur des iPads liegt laut Apple bei 0 bis 35 Grad Celsius. In Test von Consumer Reports wurde dieser Wert teilweise überschritten. Cnet hat nun ebenfalls einen umfangreichen Test durchgeführt, in dem das Gerät der Obergrenze zwar sehr nahe kam, aber sie tatsächlich nicht überschritt. Besonders warm wurde das Gerät bei voller Bildschirm-Helligkeit in Kombination mit auwändigen Spielen oder Video-Streaming. Cnet fasst zusammen: "94 Grad Fahrenheit (etwa 34 Grad Celsius, Anm.) mögen hoch klingen, aber das ist tatsächlich niedriger als eure normale Körpertemperatur".
"Retina Display" Grund für höhere Temperatur
Das Problem bei allen bisherigen Tests: Es wurde immer nur ein einzelnes Gerät getestet. Die Aussagekraft dieser Ergebnisse muss man also mit Vorsicht genießen. Einen möglichen Grund für die stärkere Erwärmung (abseits des stärkeren Prozessors) liefert das auf Bildschirmtechnologie spezialisierte Unternehmen DisplayMate. Nach dessen Informationen ist das neue iPad mit doppelt so vielen LEDs ausgestattet, um dieselbe Helligkeit zu erreichen, die das iPad 2 geboten hat. Grund dafür ist das neue "Retina Display" und seine Auflösung von 2048 x 1536 Bildpunkten. Aufgrund der höheren Pixeldichte und der größeren Anzahl an Transistoren im neuen iPad-Display kann das Licht nicht so gut durchstrahlen. Daher wird auch die 2,5-fache Energiemenge benötigt, um die Helligkeit des iPad 2 zu erzielen.
Erinnerungen an "Antennagate"
Beobachtern der Branche wird die Debatte, ob das iPad jetzt zu warm wird oder nicht, vertraut vorkommen. Als das iPhone 4 auf den Markt kam, gab es recht bald Berichte über schlechten Empfang. Die neuartige Antennenkonstruktion (das Aluminiumgehäuse fungiert gleichzeitig als Antenne) soll schuld daran gewesen sein. In kürzester Zeit wurde daraus ein "Antennagate", da der damalige Firmenchef Steve Jobs recht patzig auf Kundenbeschwerden reagierte. Spätere Tests, insbesondere außerhalb des AT&T-Netzes in den USA, zeigten keinerlei Probleme beim Empfang auf.
(Red. )