"Pes" gegen "Fifa": Wer hat heuer das beste Fußballspiel?

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Dieses Foto enstammt der Realtität.REUTERS
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Wie immer: "Pes" hat den besseren Fußball, "Fifa" mehr Logos und Mannschaften. Ach ja: und die andere Mannschaft besteht aus elf Flaschen.

Wer den Zweikampf zwischen "Fifa" von EA auf der einen - und "Pes" von Konami auf der anderen Seite beschreibt, der kommt an einem Vergleich mit Betriebssystemen nicht vorbei. Viele Jahre lang war EA's Version das "Windows" unter den Fußballsspielen; die Standardausstattung - die jeder kennt, aber niemand lieben wollte. Und "Pes" - das war die coole, Underground-Alternative mit weniger Logos und Mannschaften, aber einer besseren Match-Engine.

Dieser Vergleich gilt auch für die aktuellen Neuausgaben beider Fußballklassiker. Man muss den Vergleich aber ein bisschen weiterdrehen: "Fifa2014" ist das "iOS7" unter den Kickern: solide, etabliert, hübsch aufpoliert und voller Apps. "Pes2014" ist aber Android: komplizierter, weniger hübsch anzusehen - dafür aber auch freier einstellbar und technisch in gewissen Bereichen überlegen.

"Pes" mit Opernarie

Im Prinzip gilt, was jedes Jahr gilt: Hardcore-Fans einer Reihe werden auch heuer nicht wechseln. Dabei wäre dies eine gute Gelegenheit: Beide Serien bereiten sich auf die neuen Konsolen der vierten Generaton vor, "Pes2014" kann sogar mit einer ganz neuen Match-Engine aufwarten. Leider ist das Spiel aber noch nicht ganz fertig, was man zum Beispiel daran merkt, dass es keine Matches im Regen oder Schnee gibt. Auch auf einen Vorspann wurde verzichtet. Stattdessen begegnet man der Konkurrenz mit Witz: statt der üblichen Technomusik startet das Spiel zu den Klängen einer Opernarie.

Das Fazit ist schnell gezogen: "Fifa" wird immer besser, aber "Pes" kann weiterhin ein realistischeres Fußballspiel liefern. Entscheidend sind wohl die Zusatzoptionen und da sind beide Spiele voll bis zum Rand - vor allem was die Onlineoptionen betrifft: "Fifa Ultimate Team" auf der einen Seite - und "Master League Online" auf der anderen.

Was aber "Fifa" zum heutigen Apple-Äquivalent macht - und "Pes" eher zu Android, sind die Logos, Lizenzen, Dressen und Einstellungsmöglichkeiten. "Fifa" hat fast alle Ligen und Teams, die man sich wünschen kann. Wer vom Start weg mit der Wiener Austria oder gar Red Bull Salzburg ran will, kann das bei "Fifa" problemlos machen - "Pes" hat weniger "echte" Teams vorzuweisen (die Spieler sind da, aber manche Teams tragen falsche Namen). Das hat freilich einen beinharten Business-Hintergrund.

EA kauft die Logos

Es gehört zu EA's Geschäftspolitik, die Konkurrenz auf diesem Feld auszustechen. So gibt es heuer beispielsweise auch keine spanischen Stadien bei PES, weil EA sich auch hier die Rechte gesichert hat. Das ganze hat aber einen Nebeneffekt: da "Pes" so anpassbar ist hat sich rund um das Spiel eine lebhafte Modding-Community gebildet. Es braucht nur ein paar Handgriffe und ein wenig Zeit und schon läuft Steven Gerrard mit dem korrekten Liverpool-Dress auf. Solche Optionsdatein für "Pes" finden sich zuhauf im Internet - nicht nur für Dressen, sondern auch für Gesichter etc.

Trotzdem ist es nicht akzeptabel, dass viele Spieler bei "Pes" noch immer nicht aussehen, wie sie aussehen sollten. Ja, sie SPIELEN sich besser als bei "Fifa", weil die Spieler viel unterschiedlicher gestaltet sind, was ihr Können betrifft. Aber sie sehen beliebig aus. Und auch wenn der Autor sich hier als Übergeek enttarnt: Dass Swansea-Innenverteidiger Chico Flores ohne seinen Trademark-Pferdeschwanz herumläuft soll wohl ein Witz sein? Ach - und die Taktikeinstellungen vor dem Spiel sind eine Katastrophe was die Bedienung betrifft. Bei "Fifa" vertstellt wiederum zuviel Krimskrams den Blick aufs Wesenliche.

Fangesänge besser bei "Fifa"

Fazit: Welches Fußballspiel man bevorzugt bleibt Geschmackssache. Puristen werden weiterhin zu "Pes" greifen und sich ein klein wenig besser vorkommen als ihre Freunde, die "immer noch Fifa spielen". Die neue "Pes-Engine" ist schnörksellos und überzeugend. Den meisten "Fifa"-Spielern wird das aber ohnehin egal sein. Mit "Fifa" können sie Und eines hat EA heuer weit besser umgesetzt als Konami: die Fangesänge sind sehr laut und realitätsnah. Aber auch da dürfte es Abhilfe durch ein Option File geben. Oder durch YouTube, im Notfall.

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