Der permanente Online-Zwang, um Assassin's Creed 2 nutzen zu können, erzürnt die Spieler, Serverprobleme tun ihr übriges. Neben Boykottaufrufen gibt es jetzt auch eine Petition gegen die Maßnahme.
Erboste Foreneinträge, Boykottaufrufe und jetzt ein Online-Petition. Computerspieler wehren sich mit allen Mitteln gegen einen neuen Kopierschutz-Mechanismus von Ubisoft. Er verlangt eine permanente Internetverbindung, damit das jeweilige Spiel funktioniert - selbst wenn es sich um einen Einzelspieler-Titel handelt, der keinerlei Online-Funktionen besitzt. Erstmals wurde die Maßnahme in Assassin's Creed 2 eingesetzt, kurz darauf folgte Silent Hunter 5, demnächst auch Die Siedler 7.
Hacker-Attacke oder defekte Server?
Eine besondere Blamage erlitt Ubisoft vergangenes Wochenende, als die Server stundenlang nicht erreichbar waren. Offiziell sei ein Hacker-Angriff dafür verantwortlich, dass die Server in die Knie gingen, schreibt Ubisoft per Twitter. Viele Spieler halten das aber für eine faule Ausrede. Einige haben angekündigt, ihre gekauften Produkte zu retournieren, solange Ubisoft die ungeliebte Kopierschutzmaßnahme nicht wieder entfernt. Inzwischen haben bereits mehr als 4500 Personen eine entsprechende Petition unterzeichnet.
Kopierschutz verärgert ehrliche Käufer
Spielehersteller sehen sich im Zugzwang, um zu verhindern, dass ihre Produkte als Raubkopien in Umlauf kommen. Oft führt das aber dazu, dass ehrliche Käufer verärgert werden, während die "Piratenversion" ohne Einschränkungen und Probleme läuft. Valve-Chef Gabe Newell hat in einem Interview einmal gesagt, sein Unternehmen mache sich wegen Raubkopien keine Sorgen. Man setze lieber auf Spielspaß und Funktionen, dann seien Spieler auch bereit, etwas dafür zu zahlen. "Software-Piraterie ist ein Resultat aus schlechtem Service seitens der Spielehersteller", ist Newell überzeugt. Kopierschutz sei sogar "negatives Service" an den Spielern.
>> Video des Interviews (Raubkopie-Thema ab 3:28)
(db)