Noch vor dem offiziellen Start der Gaming-Messe stellt der Hersteller das fertige Design der Konsole und den Online-Dienst Miiverse vor. Das Steuergerät erinnert an ein Tablet.
Eigentlich hätte Nintendo einen Tag nach Sony im Rampenlicht der Electronic Entertainment Expo (E3) Baden sollen. Der japanische Spielehersteller kam dem Konkurrenten aber zuvor. In einem halbstündigen Video, das über Facebook verteilt wurde, präsentiert Firmenchef Satoru Iwata Details zur kommenden neuen Spielkonsole Wii U, der Nachfolgerin der höchst erfolgreichen Wii von 2006. Neben der schon bisher bekannten Tatsache, dass man der Controller neben klassischer Steuerelemente über einen Touchscreen verfügen wird, wurde auch ein "Social-Gaming-Dienst" namens Miiverse angekündigt. Details zu Spielen will Nintendo am 5. Juni auf der E3 präsentieren. Eines davon wird wohl mit ziemlicher Sicherheit ein neuer "Super Mario"-Titel sein.
NFC und bessere Steuerung
Im Vergleich zu den Prototypen, die Nintendo vor genau einem Jahr präsentiert hatte, wurde das Wii U Gamepad noch einmal umgestaltet. So enthält das Gerät, das ein bisschen an ein Tablet erinnert, jetzt präzisere Joysticks und ein ergonomischeres Design auf der Rückseite. Ein NFC-Lesegerät wurde ebenfalls integriert, um Inhalte auslesen oder einspielen zu können. Der Controller wird auch in der Lage sein, als Infrarotfernbedienung für das TV-Gerät zu fungieren.
Für Spieler, die sich mit dem Design des Wii U Gamepad nicht anfreunden können, wird es ein zusätzlich erhältliches Steuergerät geben, das sich Wii U Pro Controller nennt. Es erinnert an klassische Gamepads, wie man sie von Microsofts Xbox 360 oder Sonys PlayStation 3 kennt.
Gemeinsam Spielen
In einem witzig anmutenden eingefügten Clip zeigt Nintendo dann seine Vorstellungen von Social Gaming. Ein Spieler kommt an einer Stelle nicht weiter und tut seinen Unmut auf Nintendos eigener Plattform kund. Wenig später erhält er (neben Mitleidsbekundungen) von anderen Spielern die nötigen Hinweise, um die schwierige Passage zu meistern. Den entscheidenden Tipp gibt ihm ein alter Mann im Rollstuhl per Videochat, der offenbar über die im Gamepad integrierte Webcam funktioniert.
Miiverse
Nintendo nennt diese Online-Funktionen Miiverse, in Anlehnung an die Bezeichnung der Spieler-Avatare ("Mii"), die schon mit der Wii im Jahr 2006 eingeführt wurden. Spieler sollen auf die Weise sehen, welche Spiele gerade besonders oft gespielt oder heiß diskutiert werden, selbst wenn sie diese nicht besitzen. Auf die Weise können sie neue Titel entdecken, die sie vielleicht interessieren, ist die Logik dahinter. Das Miiverse (ein User auf YouTube schlägt vor, es in Anlehnung an die neue Konsole als "U-Mii-verse" zu bezeichnen) soll auch mit der tragbaren Nintendo 3DS und Smartphones erreichbar sein.
Weitere Details
Über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Konsole kann nach wie vor nur spekuliert werden. Im Vergleich zur angestaubten Wii sind aber starke Verbesserungen zu erwarten. Ob damit Xbox 360 und PlayStation 3 übertrumpft werden können, lässt sich noch nicht sagen. Auch ein Erscheinungsdatum ließ Iwata, der im Video in einem eher schlichten Besprechungsraum zu sehen ist, nicht verlauten. Eventuell wird Nintendo bei seiner E3-Präsentation mehr zu diesen beiden Punkten sagen.
Pressekonferenz-Termine zur E3
Microsoft: 4. Juni, 18:30 Uhr
Electronic Arts: 4. Juni, 22:00 Uhr
Ubisoft: 4. Juni, 24:00 Uhr
Sony: 5. Juni, 3:00 Uhr
Nintendo: 5. Juni, 18:00 Uhr
(db)