Microsoft: Sesselrücken in der Chefetage geht weiter

WindowsChef verlaesst Unternehmen
WindowsChef verlaesst Unternehmen(c) EPA (JUSTIN LANE)
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"Mr. Windows" Steven Sinofsky verlässt Microsoft. Der ehemalige Windows-Phone-Chef Andy Lees rückt zum Chefstrategen auf.

Microsoft scheint seine Chefetage kräftig umzubauen: Kurz vor dem Abgang des einflussreichen Windows-Chefs Steven Sinofsky, kam der ehemalige Chef der Windows-Phone-Sparte zu unerwarteten Ehren. Andy Lees, der zuletzt die Kooperation mit dem Bücherhändler Barnes & Noble betreute, wurde zum Chefstrategen ernannt. Der Posten des Chefs für Konzernentwicklung und Strategie war seit 2011 unbesetzt. Lees war bis 2011 für die Entwicklung von Windows Phone zuständig.

(c) Reuters

Anfang der Woche wurde bekannt, dass Sinofsky knapp ein Monat nach dem Start von Windows 8 den Konzern verlässt. In Abschiedsbriefen von ihm und Microsoft-Chef Steve Ballmer ist viel gegenseitiges Lob zu lesen, ein Grund für den Wechsel im Management wird nicht genannt. Sinofskys Aufgaben werden künftig zwei Frauen übernehmen. Julie Larson-Green übernimmt die Leitung der Windows-Entwicklung und Tami Reller bleibt wie bisher für Finanzen und Marketing verantwortlich. Larson-Green arbeitet seit 1993 für Microsoft und war unter anderem federführend beim Design diverser Office-Pakete.

Sinofsky, der 23 Jahre bei Microsoft war, galt bisher als Kronprinz für den Chefposten. Er verantwortete zuletzt den Marktstart von Windows 8 und dem ersten hauseigenen Tablet Surface, zwei der wichtigsten Produkte für den Konzern in den vergangenen zehn Jahren. The Verge berichtet, dass der Abschied laut Insidern nichts mit dem wichtigen Produktstart zu tun habe. Möglicherweise seien hier intern Persönlichkeiten aufeinandergeprallt, die auf Dauer nicht zusammenarbeiten können. Der Abschied sei einvernehmlich gewesen. In seinem internen Abschieds-E-Mail weist Sinofsky Gerüchte um interne Streitereien zurück. Es sei eine persönliche und rein private Entscheidung gewesen, Microsoft zu verlassen. 

Der heute 47-Jährige übernahm den Windows-Chefposten 2006 und brachte das Betriebssystem nach dem eher erfolglosen Windows Vista wieder auf Kurs. Vorher arbeite Sinofsky lange in der Office-Sparte des Unternehmens. In einem internen Abschiedsbrief betont Ballmer, wieviel der Konzern Sinofsky zu verdanken habe, schreibt aber auch, dass in Zukunft "stärker integrierte und schnellere Entwicklungszyklen" notwendig seien. 

(Red. )

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