Microsoft: Ex-Chef Ballmer bereut iPhone-Spott

Steve Ballmer, Chief Executive Officer of Microsoft Corporation, laughs at the Web. 2.0 Summit in San Francisco
Steve Ballmer, Chief Executive Officer of Microsoft Corporation, laughs at the Web. 2.0 Summit in San Francisco(c) REUTERS (Kimberly White / Reuters)
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Steve Ballmer bereut es, das iPhone belächelt zu haben. Am liebsten würde er die Zeit zurückdrehen.

Als Apple sein iPhone ankündigte, hatte sich Steve Ballmer als Microsoft-Chef darüber lustig gemacht. Jetzt räumt er nach dem Rücktritt ein, dass der Windows-Konzern unter seiner Führung die Entwicklung im Smartphone-Markt unterschätzt hatte. "Das iPhone wird niemals einen relevanten Marktanteil erreichen", sagte Ballmer 2007. Im Februar 2014 gab er den Chef-Sessel an den langjährigen Microsoft-Manager Satya Nadella ab.

Der ehemalige Microsoft-Chef würde am liebsten die Zeit um zehn Jahre zurückdrehen. "Wir hätten eine stärkere Position im Smartphone-Markt heute, wenn ich die letzten zehn Jahre wiederholen könnte", sagte Ballmer auf der Said Business School im britischen Oxford. Jetzt müsse das Unternehmen versuchen, die nächste Welle zu erwischen. Der Kauf von Nokias Mobilfunksparte sei dafür besonders wichtig.

Microsoft hatte lange den Anschluss im boomenden Smartphone-Markt verpasst. Vor rund drei Jahren brachte das Unternehmen mit Windows Phone ein komplett erneuertes Mobil-Betriebssystem heraus. Von der Allianz mit dem einstigen Handy-Weltmarktführer Nokia hatte sich Microsoft einen guten Start erhofft. Doch auch heute liegt das System deutlich hinter Googles Android und Apples iOS zurück. Im vergangenen September setzte Microsoft zur Übernahme von Nokias Gerätesparte an.

Hardware und Software nicht aus einer Hand

"Was ich bedauere ist, dass wir nicht rechtzeitig Hardware und Software zusammen entwickelt haben", sagte Ballmer. Denn das sei wirklich hilfreich, wenn man eine Vision zur Marktreife bringen wolle. Microsoft hatte - anders als der Rivale Apple - traditionell die Software geliefert und mit den verschiedenen Hardware-Herstellern zusammengearbeitet. Mit der noch nicht ganz abgeschlossenen Übernahme seines einstigen Partners Nokia will das Unternehmen diesen "Fehler" auch im Mobilfunkmarkt wieder ausbügeln. Nach der Ankündigung des iPhone von Apple hatte Ballmer 2007 noch abgewunken und die starke Position von Microsoft betont.

Die schwierigste Aufgabe in seiner Zeit als Chef von Microsoft sei es gewesen, die richtigen Leute einzustellen - und zu entlassen, sagte Ballmer. Die herausforderndsten Aufgaben in der Zukunft sieht Ballmer in der Bildung und dem Gesundheitswesen.

(APA/dpa/Red. )

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