Österreicher kaufen um 2,1 Milliarden Euro online ein

Österreicher kauften 2011 um 2,1 Milliarden Euro online ein
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Der Online-Handel wuchs 2011 um 28 Prozent. Amazon ist mit 663 Millionen Euro das stärkste Unternehmen.

Die Österreicher kauften 2011 im Internet bei den 250 größten Onlinehändlern um 2,1 Milliarden Euro ein. Damit gaben sie um 28 Prozent mehr aus als im Jahr davor (1,64 Milliarden Euro), geht aus der zweiten Studie des EHI Retail Institute in Köln zum österreichischen Online-Markt hervor. Patricia Mussi, Geschäftsführerin des Handelsverbands, sieht den Anstieg beim Onlineumsatz als "Riesenschritt", aber nicht als Anlass zur Selbstzufriedenheit. Österreich nehme damit keine Vorreiterrolle ein, sondern erlebe eine längst fällige Entwicklung. Im zehnmal so großen Deutschland ist der Online-Umsatz von 22,7 Milliarden Euro auf 25,4 Milliarden Euro im Jahr 2011 gestiegen, vergleicht sie.

Die 10 umsatzstärksten Unternehmen machten 2011 in Österreich gemeinsam 663 Millionen Euro Umsatz - 31,6 Prozent des ganzen Kuchens. Die Firmenliste führt Amazon (amazon.at und amazon.com) unangefochten mit 283 Millionen Euro vor den Versandhändlern. Hier hat der Otto-Konzern (164 Millionen Euro) mit den Marken Universal (84 Millionen Euro), Otto (60 Millionen) und Quelle (20 Millionen) die Nase vor dem Konkurrenten Neckermann (53,8 Millionen). Eduscho, Conrad, Weltbild, DiTech und Esprit sind ebenfalls unter den Top-10. Apple liegt mit 17 Millionen Euro nur auf Rang 17.

Die Hälfte der Onlineshops hat den Firmensitz im Ausland - vor einem Jahr waren es noch 61,2 Prozent. 58 Prozent haben auch Filialen, 28 Prozent betreiben zusätzlich ein Kataloggeschäft. Auf dem Amazon Marktplatz sind 34 Prozent vertreten, über eBay wurden 16,4 Prozent abgewickelt. Die klassische Post profitiert auch von der Entwicklung, werden doch 29,6 Prozent der Packerl über sie versendet.

Trend zu mobilem Angebot

"Das Stichwort lautet klarerweise Multichannel, und dem österreichischen Handel ist zu wünschen, dass dieser Trend sich fortsetzt" kommentiert dies Mussi. Noch prägnanter ist der Trend zum mobilen Angebot: 30,8 Prozent bieten eine für Smartphones optimierte Website oder eine App (Programm für das Handy) inklusive Shop an. "Die Konsumenten erwarten Informationen zu Produkten, Preisen, Standorten, Zustellmöglichkeiten zu jeder Zeit und an jedem Ort" so Mussi.

Inzwischen haben 78,8 Prozent der Onlineshops eine Facebookseite, 2010 waren es erst 63,2 Prozent. Getwittert wird von 47,6 Prozent (33,2 Prozent), einen Youtube-Kanal betreiben 48,8 Prozent (13,2 Prozent), auf Google+ sind 28 Prozent präsent.

37 Prozent des Online-Umsatzes geht an "Generalisten" wie Amazon. Dahinter folgen Bekleidung, Textilien, Schuhe mit 487,6 Millionen Euro - hier führt Esprit vor H&M - sowie Computer, Handys und Zubehör - an der Spitze Ditech, erstmals Top-10, vor Redcoon, erstmals Top 20 und Apple - mit 339,2 Millionen Euro. Andere Branchen blieben unter 100 Millionen Euro Onlineumsatz. Mit Medikamenten etwa wurden nur 11 Millionen Euro umgesetzt.

(APA)

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