Demnächst könnten neue internationale Regeln für das Internet beschlossen werden. Zahlreiche Organisationen befürchten neue Zensurmaßnahmen.
Google hat seine Kampagne gegen mögliche Folgen der von 3. bis 14. Dezember stattfindenden Konferenz der Internationalen Fernmeldebehörde ITU erneut angeheizt. In einem offiziellen Blogeintrag appelliert der Webkonzern, das Internet "frei und offen" zu belassen. Der Eintrag ist von einem der "Väter des Internet" verfasst, Vinton Cerf. Er hatte am für das wetlweite Netzwerk grundlegendem TCP/IP-Protokoll mitgearbeitet.
Beobachter der Konkurrenz befürchten, dass die ITU neue internationale Regulierungsmaßnahmen für das Internet beschließen könnte. Mehrere Staaten fordern Zensurmaßnahmen oder neue Gebühren. Auch ein Ende der Netzneutralität könnte in den neuen Regeln festgeschrieben werden. Das Problem ist, dass die Beratungen hinter verschlossenen Türen ablaufen.
Eine Million Unterstützer
Neben der Google-Website für die Kampagne gibt es auch eine interaktive Weltkarte, auf der die Unterstützer in Echtzeit angezeigt werden. Derzeit haben mehr als eine Million Menschen ihre Stimme abgegeben. Auch mehrere Österreich sind bereits darunter.
Cerf warnt in dem Eintrag, dass das Internet als "nicht-proprietäres" Netzwerk ausgelegt war. Auch sollen alle daran beteiligten Netze frei mit einander kommunizieren können. Diese Offenheit hätte überhaupt erst den Mehrwert des Internet erzeugt. Neben Google haben noch mehr als 1000 andere Organisationen aus 167 Ländern Bedenken an den geheimen Verhandlungen der ITU geäußert.
(Red.)