Neuer Datendienst "Mega" bereits mit einer Million Nutzern

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Neuer Datendienst "Mega" bereits mit einer Million Nutzern(c) Reuters
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Nur wenige Stunden nach seinem Start soll der Nachfolger von Megaupload den Meilenstein erreicht haben, berichtet Gründer Kim Dotcom. Dank lokaler Verschlüsselung weiß der Anbieter nicht, was seine Nutzer hochladen.

Kim Dotcom weiß, wie man inszeniert. Der Gründer des von Ermittlungsbehörden zerschlagenen Filesharing-Dienstes Megaupload hat für den Start des Nachfolgeprodukts Mega eine exorbitante Party auf seinem Anwesen in Neuseeland veranstaltet. Im Rahmen dieser verkündete er, dass bereits eine Million Nutzer sich für die neue Plattform registriert haben. "Wir können nicht gestoppt werden", sagte Dotcom selbstbewusst. Und wetterte von seiner Bühne per Großbild-Leinwand gegen Behörden, Politiker und alle, die das Internet einschränken wollen. "Ihr werdet keinen Erfolg mit euren Versuchen haben, die Kontrolle über unser Internet zu übernehmen", dröhnte Dotcom bei dem Event, der in voller Länge auf YouTube zu sehen ist.

50 Gigabyte gratis

Mega ist als Konkurrenz zu Anbietern wie Dropbox gedacht und bietet seinen Nutzern gleich einmal 50 Gigabyte an Gratis-Speicher. Für 9,99 Dollar gibt es 500 Gigabyte, für den doppelten Betrag gibt es zwei Terabyte. "Cloud Storage will never be the same", heißt es auf der Website des Dienstes auch gleich vollmundig. Jede Datei wird vor dem Hochladen verschlüsselt. Das soll derzeit mit Googles Chrome-Browser am Schnellsten funktionieren.

Lokale Verschlüsselung

Um Mega dasselbe Schicksal wie Megaupload zu ersparen, schließt der Betreiber in seinen Nutzungsbedingungen jede Verantwortung für die Inhalte seiner Nutzer aus. Daher auch die Verschlüsselung. Gleichzeitig nimmt sich der Anbieter das Recht heraus, die IP-Adressen der Nutzer aufzuzeichnen, um im Falle eines Falles mit Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten zu können. Da der Schlüssel zum Dekodieren der hochgeladenen Dateien aber beim Nutzer liegt und nicht bei Megaupload, kann selbst der Betreiber die Daten nicht einsehen.

Der neue Online-Speicherdienst will sich damit weniger als Copyright-Schlupfloch etablieren, wie manche Beobachter befürchten, sondern als sicherer Dienst für das Teilen von Daten. Dass er auch für die Verteilung von urheberrechtlich geschützten Filmen und Musik genutzt werden kann, ist nicht ausgeschlossen.

(db)

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