Online-Zusammenhalt für smarte Familien

Zusammenhalt fuer smarte Familien
Zusammenhalt fuer smarte Familien c Erwin Wodicka wodicka aon.at
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Das Internet-Zeitalter bietet neue Möglichkeiten für die Planung von Feiern oder den simplen Austausch von Familienfotos.

Bei einer großen Verwandtschaft hat man es nicht immer leicht, alle Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen. Wochenlange Postwege und teure Telefongebühren schränkten die Möglichkeiten der Kommunikation vor einigen Jahren noch ein. Inzwischen ist es aber dank aktueller Technologien deutlich einfacher geworden, sich zu Familientreffen zu verabreden oder schlicht und einfach nur Kontakt zu halten. Aber auch für die „Kernfamilie“ können Dinge, die das Internet- und Smartphone-Zeitalter erst ermöglicht haben, den Alltag erleichtern.

E-Mail ersetzt immer mehr den klassischen Brief, insbesondere wenn es darum geht, die Verwandtschaft am Ende des Jahres traditionell über alles zu informieren, was sich in den letzten Monaten zugetragen hat. Will man das mit Bildern oder Videos von den ersten Schritten des Nachwuchses untermalen, stößt man aber an die Grenzen dieses Mediums. Viele E-Mail-Anbieter schränken die Dateigröße ein und bieten nur begrenzten Speicherplatz. Hier helfen Online-Speicheranbieter wie Box, das sehr beliebte Dropbox oder Microsofts Skydrive, die mehrere Gigabyte kostenlos zur Verfügung stellen. Damit lassen sich die Fotos, Filmchen und andere Dateien einfach in einen Ordner laden, den man dann für die Familienmitglieder freigeben kann. Wer nur Fotos teilen möchte, kann das etwa auch über die Anbieter Picasa oder Flickr, wobei man sich hier etwas genauer mit den Datenschutzeinstellungen vertraut machen sollte.

Gruppenplauderei. Smartphones eröffnen zusätzlich neue Kommunikationswege. Über die plattformübergreifend zur Verfügung stehende Anwendung WhatsApp kann man wie per SMS plaudern, allerdings ohne zusätzliche Gebühren abseits des Datenvolumens. Das ist besonders praktisch, wenn man mit Verwandten im Ausland Kontakt hat. Bis zu 30 Personen können an einer Unterhaltung teilnehmen. Etwas kleiner im klassischen Familienverband lassen sich damit alltäglich brennende Fragen wie „Was gibt's heute zum Abendessen?“ etwa schon abklären, während die Eltern noch in der Arbeit und die Kinder in der Schule sind. Das kostet für iPhones einmalig 99Cent, für alle anderen Plattformen verkraftbare 99Cent pro Jahr.

Geht es dann nach diversen Foto-Austauschaktionen und Gruppenplaudereien darum, einen Termin für ein größeres Familientreffen zu finden, an dem alle teilnehmen können, gibt es derzeit wohl nichts Einfacheres als den kostenlosen Online-Dienst Doodle. Zwar bietet es nicht so viele Funktionen wie etwa Googles Kalender. Allerdings muss man keine Benutzerdaten hinterlassen, um ihn zu nutzen. Doodle bietet Terminfindung für alle, die über den entsprechenden Link verfügen, den der Ersteller angelegt hat. Über m.doodle.com kann auch jedes Mobilgerät, egal ob Smartphone oder Tablet, darauf zugreifen.

Ob Groß-, Klein- oder Patchworkfamilie, mit den heutigen Mitteln fällt es leichter, zueinander zu finden. Allerdings muss man das auch wollen. Die beste Technologie schützt auch nicht vor allfälligen Familienfehden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2013)

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