Facebook: Größte Umgestaltung seit "Timeline"

Facebook Groesste Umgestaltung seit
Facebook Groesste Umgestaltung seit(c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters)
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Mark Zuckerberg stellte am Donnerstag eine neue Version des News Feed von Facebook vor. Wie bei einer Zeitung soll es eine "Titelseite" geben.

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Facebook Groesste Umgestaltung seit(c) Presse Digital (Screenshot)

Facebook hat am Donnerstagabend die größte Umgestaltung des sozialen Netzwerks seit der Einführung der "Timeline" (Chronik) 2011 angekündigt. Das komplizierte Menü auf der linken Seite verschwindet und wird durch wenige Symbole ersetzt, die Struktur wird einfacher und es gibt eigene "News Feeds" für Fotos, Musik und ausschließlich Freunde. Ein Feed zeigt Neuigkeiten aller Personen, deren Profil man nur "abonniert" hat und schlägt damit deutlich in die Kerbe des Kurznachrichtendienstes Twitter. Bilder werden künftig größer angezeigt und das Design soll im Browser und auf Smartphones bzw. Tablets gleich sein. Auffällig ist auch, dass der volle Facebook-Schriftzug in der linken oberen Ecke verschwunden ist. Die Marke ist mittlerweile so bekannt, dass das Logo mit dem kleinen "f" an dieser Stelle genügt.

Die Informationen sollen auf der Startseite von Facebook künftig weniger gedrungen und mit größeren Fotos präsentiert werden. Unternehmenschef Mark Zuckerberg sagte bei der Vorstellung des neuen Designs am Donnerstag, der News Feed von Facebook werde sich zu einer "personalisierten Zeitung" weiterentwickeln. Wie bei einer Tageszeitung werde es dabei eine "Titelseite" geben, auf der die Topnews stünden, sagte Zuckerberg. Nutzer könnten dann in einzelne Geschichten und Themen, die sie besonders interessieren, tiefer einsteigen.

Änderungen sollen langsam umgesetzt werden

Die Änderungen würden "sehr langsam" in den kommenden Wochen umgesetzt, sagte Zuckerberg. Nutzer haben die Möglichkeit, sich in eine Warteliste einzutragen. In der Vergangenheit kam es nach großen Änderungen auf Facebook immer zu einem Sturm der Entrüstung. Nutzer fürchten, sich nach Neuerungen mit dem umfassenden Dienst nicht mehr auszukennen und sehen infolge dessen ihre persönlichen Daten gefährdet. Facebook hat etwa eine Milliarde aktive Nutzer weltweit.

Hoffen auf mehr Werbeeinnahmen

Zuckerberg hatte bereits im Jänner angekündigt, der Newsfeed soll stärker auf Fotos, Videos und relevante Werbung zugeschnitten werden. Facebook versucht einen schwierigen Spagat: Das Unternehmen muss Geld mit Werbung verdienen, kann es sich aber auch nicht leisten, seine Nutzer zu verärgern. Auslöser für den Umbau des Newsfeeds ist letztlich das Abwandern der Facebook-Mitglieder auf Smartphones und Tablets. Auf dem großen Computer-Display ist es kein Problem, irgendwo am Rand Werbung einzublenden, ohne dass die Nutzer sich davon gestört fühlen.

Auf den kleineren Bildschirmen der mobilen Geräte müssen die Anzeigen aber direkt in den Nachrichtenstrom integriert werden. Dazu gehören zum Beispiel auch bezahlte Facebook-Einträge. Facebook verkündete bereits, dass Nutzer solche Werbung häufiger anklicken. Deshalb tauchte sie bereits auch in der Desktop-Version auf und dürfte nun mit der Angleichung des Designs überall oft vorkommen. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten an Facebooks Erlösen auf knapp ein Viertel. Mit dem neuen Newsfeed-Design schafft das Netzwerk die Voraussetzung für größere Anzeigen und kann sie in Themenbereichen auch gezielter unterbringen.

Die Facebook-Aktie, die vor allem wegen Sorgen um die Werbeeinnahmen auf Smartphones und Tablets stark unter Druck geraten war, beendete den Handel nach der Präsentation mit einem Plus von gut vier Prozent auf 28,58 Dollar (22 Euro). Sie liegt damit zwar weiterhin deutlich unter dem Ausgabepreis von 38 Dollar im vergangenen Mai, konnte sich aber auch von den Tiefständen unter 20 Dollar lösen.

(APA/AFP/dpa/Red. )

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