Studie: Megaupload-Schließung beflügelte legale Downloads

Studie: Megaupload-Schließung beflügelte legale Downloads
Studie: Megaupload-Schließung beflügelte legale Downloads(c) AP (Screenshot)
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Forscher haben die Auswirkungen der Razzia in zwölf Ländern analysiert. Die Schließung führte bei zwei Filmstudios zu bis zu zehn Prozent mehr Umsatz im Digitalgeschäft.

Welche Auswirkungen auf legale Film-Downloadangebote hatte die Schließung des Filesharing-Dienstes Megaupload Anfang 2012? Zwei Forscher vom Wellesley College und von der Carnegie Mellon University haben diesbezüglich Untersuchungen angestellt und diese in einer Studie zusammengefasst. Sie analysierten die digitalen Verkäufe zweier großer Filmstudios in zwölf Ländern vor und nach der Stilllegung von Megaupload. In den 18 Wachen nach der umstrittenen Razzia gegen den Dienst konnten die beiden Studios zwischen sechs und zehn Prozent mehr Umsatz über digitale Filmverkäufe verzeichnen.

Starke Megaupload-Länder kauften mehr legal

Die Forscher analysierten die Marktdurchdringung von Megaupload pro untersuchtem Land und verglichen dann die Veränderungen. Es gab eine "signifikant positive Beziehung" zwischen der Megaupload-Nutzung in einem Land und der Änderung der Digital-Verkäufe. Für jedes Prozent Megaupload-Durchdringung waren die Verkäufe nach der Schließung des Dienstes um 2,5 bis 3,8 Prozent höher. Für die Macher der Studie deutet das darauf hin, dass die Steigerung der Absätze eine direkte Folge der Stilllegung sei.

Legale Angebote noch nicht attraktiv genug

In einem Blogeintrag auf der Website der Carnegie Mellon schreiben die Forscher, aus der Studie könne man zwei Dinge ableiten. Einerseits, dass aktive Anti-Piraterie-Maßnahmen erfolgreich sein können. Andererseits, dass die Filmstudios die digitale Entwicklung immer noch verschlafen. Einfach nutzbare, verlässliche und günstige legale Angebote wären ein effektives Mittel, um illegales Filesharing einzudämmen, schreiben sie. Als Beispiel wird Amazons Buchangebot genannt, das manchmal teurer ist als bei anderen Marktteilnehmern. Den Kunden sei aber der Komfort bei der Bestellung und die Verlässlichkeit des Anbieters wichtig. Im Gegensatz zu ihrer Megaupload-Analyse untermauern sie diese These aber nicht mit zahlen. Die Forscher geben aber auch zu, dass die Steigerung auch nur ein temporärer Effekt sein könnte und die Downloader sich andere illegale Alternativen gefunden haben.

(db)

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