Anti-Adblocker-Kampagne geht nach hinten los

Anti-Adblocker-Kampagne geht nach hinten los
Anti-Adblocker-Kampagne geht nach hinten los(c) www.BilderBox.com
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Deutsche Online-Medien wollten erreichen, dass ihre Nutzer die Werbebanner-Blockade deaktivieren. Das Gegenteil war der Fall. Adblock Plus meldet einen Nutzungs-Anstieg von 129 Prozent.

Die Welt der digitalen Medien lebt von Werbung. Auch DiePresse.com wird großteils darüber finanziert. Dementsprechend hoch ist auch das Aufkommen von Werbebannern und anderen visuellen Anzeigen. Manchen Usern ist das zu viel. Sie wollen sich von den Inhalten nicht ablenken lassen und installieren daher eine Software wie Adblock Plus. Deutsche Medien haben mit einer vereinten Kampagne versucht, ihre Nutzer dazu zu bewegen, den Adblocker wieder zu deaktivieren. Das Ergebnis war verheerend. Adblock Plus vermeldete einen Anstieg von 129 Prozent als Ergebnis der Kampagne.

"Das Internet nicht verstanden"

So schnell, wie die "Bitte schalte deinen Adblocker aus"-Banner auf den Seiten von Golem, Spiegel, FAZ und Zeit aufgetaucht sind, sind sie jetzt wieder verschwunden. Offenbar haben die Macher eingesehen, dass sie sich damit ein Eigentor geschossen haben. Beziehungsweise wurden die Aufforderungen von den Adblock-Nutzern als Werbung klassifiziert, die nun auch geblockt wird. Adblock Plus wirft den Medien in einem Blogeintrag, dass sie "das Internet nicht verstanden haben" und einfach nur Konzepte aus dem TV-Bereich kopieren würden.

Adblock Plus selbst bietet seit 2011 die Initiative "Acceptable Ads" an. Werbung, die diesen Kriterien entspricht, wird von der Software standardmäßig nicht blockiert. Derzeit würde nämlich "die Aufdringlichkeit der Online-Werbung" eindeutig "am Wunsch der Nutzer vorbeigehen".

In eigener Sache

Viele Medien nutzen strenge Regeln, was Werbung anbelangt. Auch DiePresse.com hat solche festgelegt. So dürfen etwa Videos nicht automatisch starten, Effekte wie Aufklappen geschehen nur, wenn der Nutzer mit der Maus über der Anzeige schwebt. Außerdem werden die Kampagnen mit einem sogenannten Frequency Capping versehen, wodurch verhindert werden soll, dass ein User mit immer derselben Werbung konfrontiert wird. Wir bitten weiterhin um Verständnis, dass nur durch das Anzeigen der Werbung die Aufrechterhaltung unseres Dienstes überhaupt möglich ist.

(db)

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