Immer mehr Unternehmen akzeptieren Bitcoins

Some of Bitcoin enthusiast Mike Caldwell's coins are pictured at his office in Sandy, Utah
Some of Bitcoin enthusiast Mike Caldwell's coins are pictured at his office in Sandy, UtahREUTERS
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Vom Straßenverkäufer bis zur Kneipe: Nicht nur im Internet kann man mit der digitalen Währung Bitcoin bezahlen.

Was haben ein Hamburger aus dem Straßenverkauf, ein Brautstrauß und ein Beatles-Album gemeinsam? Sie stehen auf einer immer länger werdenden Liste von Produkten, für die man auch am Ladentisch mit Bitcoins bezahlen kann. Vom Berliner Plattenladen Long Player bis zum Floristen Flower Lab in Santa Monica lassen immer mehr Einzelhändler in ihren Läden die Zahlung mit der virtuellen Währung zu. Im November verdreifachte sich die Zahl der Unternehmen, die Bitcoins annehmen, auf über 2000, zeigen Daten der Website CoinMap, die eine Übersicht über die physischen Akzeptanzstellen bietet.

Bitcoins als Geschäftsmodell

"Die Menschen kommen aus aller Welt, weil wir Bitcoins akzeptieren", sagt Vesna Sic, Mitinhaberin des Gästehauses Lekkerurlaub in Berlin. "Wir hatten einen Mann aus Texas, der seine Bitcoins zuhause nirgends ausgeben kann, also kam er eine Woche nach Berlin, um sie auszugeben." Während Online-Zahlungen mit Bitcoins nicht mehr ungewöhnlich sind, gewinnen sie in Geschäften am Ladentisch immer mehr an Popularität. Mittlerweile kann man mit ihnen Olivenöl in Spanien und Wodka-Shots in Moskau bezahlen - während die Konsumenten nach neuen Wegen suchen, ihre digitale Währung auszugeben.

"Unsere News-Inbox hat in den vergangenen paar Monaten verrückt gespielt, denn immer mehr Verkäufer akzeptieren Bitcoins", sagte Jeremy Bonney, ein Projektmanager von CoinDesk, einer Webseite, die die Fortschritte der virtuellen Währung verfolgt.

12,2 Millionen Bitcoins im Umlauf

Nach Angaben von Bitcoincharts befinden sich etwa 12,2 Millionen Bitcoins im Umlauf. Ins Leben gerufen wurde die virtuelle Währung 2008 von einem Programmierer oder einer Programmierer- Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Die auf Software basierende Währung wird von keiner Regierung oder Zentralbank kontrolliert.

Bitcoins sind äußerst volatil. Es ist nicht unüblich, dass der Wert der virtuellen Währung innerhalb eines Tages um mehr als Viertel schwankt. Der Kurs war in diesem Jahr auf der Handelsplattform Mt. Gox über die Marke von 1000 Dollar geklettert, verglichen mit etwa zwölf Dollar vor einem Jahr. Zuletzt kostete ein Bitcoin an dem Handelsplatz etwa 823 Dollar.

"Attraktiv für kleinere Einzelhändler"

Stephen Early ist der Besitzer von Pembury Tavern, der ersten Londoner Kneipe, in der man mit Bitcoins für sein Bier bezahlen kann. Seiner Meinung nach ist die virtuelle Währung für kleinere Einzelhändler ein attraktives Zahlungsmittel, weil es - anders als bei Kreditkarten - keine Transaktionsgebühren gibt und außerdem der Zahlungsprozess in weniger als einer Minute abgewickelt werden kann.

"Ich hatte die Nase von dem Kreditkartenprozess voll, darum ist es angenehm gewesen, Bitcoins zu benutzen", sagte Early. "Aber ich traue der Währung noch nicht so sehr, dass ich meine Ersparnisse reinstecken würde - auch wenn ich jetzt ein reicher Mann wäre, wenn ich das Anfang dieses Jahres gemacht hätte."

(Bloomberg)

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