Abwerbeverbote kosten Apple und Google Millionen

File photo of a security personnel answering a call at the reception counter of the Google office in the southern Indian city of Hyderabad
File photo of a security personnel answering a call at the reception counter of the Google office in the southern Indian city of Hyderabad(c) REUTERS (KRISHNENDU HALDER)
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Tausende Mitarbeiter klagten auf entgangenes Einkommen. Der Rechtsstreit wurde außergerichtlich beigelegt.

Wien. Apple, Google und einige andere Tech-Firmen haben einen milliardenschweren Rechtsstreit mit tausenden Mitarbeitern außergerichtlich beigelegt. In dem Vergleich zahlten die Firmen 320 Mio. Dollar, nachdem sich 64.000 Mitarbeiter einer Sammelklage angeschlossen hatten. Der Prozess hätte in einem Monat beginnen sollen. Die Kläger forderten ursprünglich drei Mrd. Dollar, weil die Firmen durch Absprachen zwischen 2005 und 2009 lukrative Abwerbeangebote verhindert hätten.

Ins Rollen gebracht wurde die Klage bereits 2011. Die beschuldigten Unternehmen bezeichneten die Sammelklage bis zuletzt als unrechtmäßig. Über 2700 unterschiedliche Berufsbezeichnungen und Aufgabenfelder seien bei vollkommen unterschiedlichen Unternehmen zu Unrecht vermischt worden, argumentierten sie.

Recruiterin gefeuert

Im Mittelpunkt des Streits stand ein E-Mail-Verkehr zwischen dem mittlerweile verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs und dem damaligen Google-Chef Eric Schmidt. Jobs beschwerte sich über eine Anfrage der Personalabteilung von Google bei einem Apple-Mitarbeiter. „Sollte das wirklich wahr sein, kannst du dem ein Ende machen“, schrieb Jobs an Schmidt. Die verantwortliche Mitarbeiterin der Personalabteilung wurde daraufhin gefeuert und Schmidt versicherte in einem E-Mail, dass solche Versuche nicht mehr vorkommen würden.

Jobs soll damals auch der Firma Palm offen gedroht haben, sollte es zu einer Rekrutierung von Apple-Mitarbeitern kommen. Sollte Palm einem Nichtabwerbepakt nicht zustimmen, werde Apple einen Patentstreit vom Zaun brechen, so Jobs in einem Telefonat.

Mit solchen Abmachungen wollte Apple einen Wettstreit um Mitarbeiter vermeiden. Auf ähnliche Absprachen ließen sich auch der Chiphersteller Intel, die Software-Firmen Adobe und Intuit, das „Star Wars“-Studio Lucasfilms und der Animationsspezialist Pixar – der von Steve Jobs gegründet wurde – ein. Intuit, Lucasfilms und Pixar einigten sich bereits früher mit den Klägern. (APA/dpa/sg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2014)

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