Tor: Forscher enttarnten anonyme Nutzer

A detail from graffiti art is seen on a wall near the headquarters of Britain´s eavesdropping agency, GCHQ, in Cheltenham, western England
A detail from graffiti art is seen on a wall near the headquarters of Britain´s eavesdropping agency, GCHQ, in Cheltenham, western England(c) REUTERS (� Eddie Keogh / Reuters)
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Mit dem Online-Dienst Tor können sich Nutzer anonym im Internet bewegen. Forscher sind in das Netzwerk eingedrungen und haben persönliche Daten gelesen.

Ausgerechnet ein Online-Dienst, der die Identität von Internetnutzern schützen soll, ist dazu offenbar nicht vollständig in der Lage. Das Anonymisierungs-Netzwerk "The Onion Router" (Tor) hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass im Frühjahr Daten einiger Nutzer von nicht Berechtigten gelesen wurden. Offenbar handelte es sich bei dem Zugriff um ein Forschungsprojekt der Carnegie-Mellon University von Pittsburgh. Die Forscher wollten die Ergebnisse ihres Hack-Versuchs auf einer Sicherheitskonferenz präsentieren. Der Vortrag wurde nun aber abgesagt wurde.

Lücke geschlossen

Über die genauen Ausmaße des Zugriffs herrscht noch Unklarheit. Es ist weder bekannt wieviele Nutzer betroffen sind oder welche Daten gelesen werden konnten. Tor gab lediglich bekannt, dass der Zugriff im Zeitraum zwischen Februar und Juli erfolgt sei. Laut Tor ist es ungewöhnlich, dass solche Angriffe zu Forschungszwecken tatsächliche Nutzer betreffen. Tor hat mittlerweile die Schwachstelle geschlossen, die von den Forschern ausgenutzt wurde und rät Nutzern zu einem Update.

Tor (The Onion Router)

Tor sorgt für Anonymität im Internet, indem der individuelle Datenverkehr auf dem Weg zum Ziel mehrfach umgeleitet wird und so die Herkunft der Anfrage verschleiert wird. Der Dienst ist vor allem in Ländern mit starker Internetzensur beliebt, da so diverse Sperren umgangen werden können. Netzwerk, das über die Anonymisierungstechnik „Onion-Routing“ anonymen zensurfreien Datenaustausch zulässt.

(Red. )

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