Oracle-Gründer Ellison gibt Konzernführung ab

Bloomberg
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Der 70-jährige Larry Ellison übergibt nach 30 Jahren die Geschäftsführung an seine beiden Stellvertreter. Er selbst bleibt aber dem Unternehmen treu und übernimmt den Vorsitz des Verwaltungsrates.

Larry Ellison, seit mehr als drei Jahrzehnten Chef des Softwarekonzerns Oracle, tritt die Geschäftsführung an seine beiden Stellvertreter Safra Catz und Mark Hurd ab. Das teilte Oracle am Donnerstag mit. In den Ruhestand verabschiedet sich der 70-jährige Ellison aber dennoch nicht. Er übernimmt den Vorsitz des Verwaltungsrates und bleibt dem Unternehmen zudem als Technikchef erhalten.

Ellison hatte Oracle 1977 gegründet und stand seitdem an der Spitze des Konzerns. Er gehört damit zu den Gründern, die das Silicon Valley in Kalifornien zum weltweit wichtigsten IT-Entwicklungsstandort machten. Er steht in einer Reihe mit Bill Gates, mit Bill Hewlett und David Packard, die im Organigramm ihres Unternehmens gar nicht mehr auftauchen, oder mit Apple-Gründer Steve Jobs.

Börsenwert von 185 Milliarden Dollar

Oracle ist heute an der Börse mehr als 185 Milliarden Dollar, umgerechnet knapp 143,72 Milliarden Euro wert. Ellison ist laut dem US-Magazin Forbes der fünftreichste Mann der Welt und der drittreichste der USA.

Die beiden neuen Chefs von Oracle, Catz und Hurd, werden künftig nicht mehr wie bisher an Ellison berichten, sondern an den Verwaltungsrat, wie das Unternehmen mitteilte.

Übergabe reine Formalsache

Die Übergabe der Geschäftsleitung an die beiden Stellvertreter mache nur offiziell, was in den vergangenen Jahren bereits Praxis gewesen sei, erklärte der Analyst Andrew Bartels von Forrester. Oracle veröffentlichte am Donnerstag ebenfalls Bilanzzahlen. Der Gewinn sei "eher schwach", daher könne der Schritt als "Stärkung" der Führung angesehen werden, erklärte Bartels.

Im zurückliegenden Quartal steigerte Oracle den Umsatz zwar um drei Prozent auf 8,3 Mrd. Dollar. Der Gewinn blieb mit 2,19 Mrd. Dollar aber hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zu den Konkurrenten - SAP aus Deutschland und die US-basierte IBM - schneide Oracle schlecht ab, urteilte Bartels. Grund seien auch die vielen Zukäufe, die erst verdaut werden müssten. Zudem hinke Oracle bei der Verlagerung von Dienstleistungen in Online-Speicher - sogenannte Cloud-Dienste - hinterher.

(apa/afp/red)

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