Facebook: Dragqueens wehren sich gegen Klarnamen-Zwang

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Facebook geht bei der Einführung des Klarnamen-Zwangs rigoros vor. Konten werden gesperrt und teilweise werden die Profilnamen ohne vorheriger Zustimmung von Facebook selbst geändert.

Nach der vorübergehenden Sperrung Hunderter Facebook-Konten wehrt sich eine Gruppe von Dragqueens in San Francisco gegen den Klarnamen-Zwang bei dem Sozialen Netzwerk. Da Facebook keine Pseudonyme oder Fantasienamen mehr duldet, müssen sie ihre oft über Jahre aufgebaute Identität auf der Plattform ablegen und ihre offiziellen Namen verwenden.

Bei Google+ seit kurzem erlaubt

Die Diskussion rund um den Klarnamen-Zwang spaltet seit jeher die Lager. Und während es bei Google+, Googles eigenem sozialen Netzwerk, seit wenigen Monaten möglich ist auch Alias- beziehungsweise Künstlernamen zu verwenden, geht Facebook nun rigoros dagegen vor. Auch wenn es dabei dann zu Fehlern kommt. Der echte Name eines jungen Mannes aus Hawaii wurde bei der Registrierung nicht akzeptiert. Aber man muss auch dazu sagen, dass Nahooikaikakeolamauloaokalani ein ungewöhnlicher Vorname ist.

Vorgehensweise fragwürdig

Die Vorgehensweise zum Klarnamen-Zwang bei Facebook hat vor allem die Gemüter der Dragqueens hochgehen lassen. Nach einer Sperre des Nutzerkontos wurde in vielen Fällen kurzerhand automatisch der echte Namen angegeben.

Ein Treffen mit Vertretern des Netzwerks verlief nach Aussage der aus San Francisco stammenden Dragqueen Sister Roma, die weitere Betroffene vertritt, enttäuschend. "Sie wollen uns nicht zuhören", sagte sie. Ein Facebook-Sprecher teilte mit, das Netzwerk halte an seiner Regelung fest.

Dragqueens sammeln Unterschriften

Ein nächstes Treffen mit den Betroffenen soll Ende September stattfinden. In der Zwischenzeit wurden im Rahmen einer Petition über 12.000 Unterschriften gegen die Einführung des Klarnamen-Zwangs gesammelt.

(bg)

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