Kartelluntersuchungen: Microsoft-Chef reist nach China

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Seit knapp einem Jahr ermitteln die chinesischen Behörden gegen Microsoft wegen angeblichen Verstößen gegen das Anti-Monopol-Gesetz. Nun will sich der Microsoft-Chef vor Ort mit Regierungsvertretern treffen.

Satya Nadella hat erstmals in seiner neuen Funktion als Microsoft-Chef China besucht. Im Vordergrund der Reise stehen die Untersuchungen der chinesischen Behörden gegen das Unternehmen. Seit Juli wird wegen einer mutmaßlichen Monopol-Stellung gegen Microsoft ermittelt.

Anti-Monopol-Gesetze angeblich verletzt

Auslöser für die seit mehreren Monaten anhaltende Untersuchung sind das Betriebssystem Windows, der Browser Internet Explorer und der Windows Media Player. Die Kompatibilität, Bündelung und Dokumentierung bei Windows und Office wurde laut der chinesischen Kartellbehörde SAIC nicht klar genug offengelegt.

Microsoft selbst kommentierte den Besuch vorerst nicht. Berichten der "China Daily" zufolge reist Nadella am Freitag in die südchinesische Stadt Shenzhen. Bei seinem dortigen zweitägigen Aufenthalt werde er auch Regierungsvertreter treffen.

2009: gleiche Untersuchungen durch die EU

Dieses Verfahren ist für Microsoft nicht neu. Auch die EU-Kommission hat diesbezüglich bereits eine Strafe gegen das Unternehmen verhängt. Grund war damals, dass der Internet Explorer an das Microsoft-Betriebssystem gekoppelt war. Die EU war der Ansicht, dass man den Kunden damit keine Wahl des Browsers gelassen hatte.

China ermittelt seit vergangenem Jahr gegen knapp 30 ausländische Unternehmen wegen mutmaßlichen Fehlverhaltens, unter anderem in der Pharma- und der Auto-Industrie. Im Mai hatte die Volksrepublik die Nutzung des Microsoft-Betriebssystems Windows 8 auf allen neuen Regierungscomputern untersagt. In Berichten wurden Sicherheitsbedenken dafür als Grund genannt. Drei Monate darauf wurden vier Microsoft-Standorte von Beamten und Polizisten durchsucht.

(apa/afp/red)

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