SPD-Politikerin: "Pennergame" verletzt Grundrechte

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Screenshot vom "Pennergame"(c) Pennergame.de
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Eine deutsche Abgeordnete findet das Spiel "Pennergame" entwürdigend und fordert die sofortige Einstellung. In dem Spiel beginnt man als "untalentierter Penner" und kann durch das Sammeln von Flaschen reich werden.

Eine deutsche Politikerin fordert die Einstellung des Browserspiels "Pennergame". Auf der Startseite werden Gamer mit der Einladung "Du bist ein untalentierter Pener am Hamburger Hauptbahnhof" begrüßt. Ziel des Spiels ist es durch Flaschsammeln, Überfälle, Betrügereien und Straßenkämpfe zu Geld zu kommen. Sprechen und Sozialkontakte Knüpfen sind Fähigkeiten, die erst während des Spiels erlernt werden können. Die Hamburger SPD-Politikerin Ksenija Bekeris findet das Spiel "herablassend und beleidigend". Es verstoße gegen den ersten Artikel des Grundgesetzes, der die Würde des Menschen für unantastbar erklärt, ist auf einer SPD-Webseite zu lesen.

„Die Betreiber von pennergame.de geben Klischees über obdachlose Menschen wieder, um mit ihrem Spiel Geld zu verdienen. Dabei interessieren die realen gesellschaftlichen Zusammenhänge von Reichtum, Armut und Obdachlosigkeit überhaupt nicht", wird Bekeris auf der Homepage zitiert. Besonders entwürdigend sei auch, dass "der Alkoholpegel der Spielfigur permanent hochgehalten" werden muss. Tatsächlich beschleunigt der virtuelle Alkoholkonsum lediglich Teile des Spieles und ist für das Vorankommen nicht zwingend notwendig.

Der Betreiber "Farbflut Entertainment" will nun laut Welt.de Kontakt mit Bekeris aufnehmen. Man wisse, dass Obdachlosigkeit ein heikles Thema sei. Das im Sommer gestartete Browsergame ist bereits eines der erfolgreichsten in Deutschland. Laut Farbflut werden pro Tag 20 Millionen Seitenaufrufe verzeichnet. Das Spiel ist rein werbefinanziert und kann kostenlos genutzt werden.

(Red. )

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