Hackangriff auf Webcams: Auch österreichische Nutzer betroffen

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Eigentlich sollen sie Sicherheit bieten und vor Diebstählen schützen. Doch nun wurden Aufnahmen von tausenden Webcams gehackt, darunter auch welche aus Österreich.

Wer mit einer Internet-Kamera sein Anwesen, sein Auto oder ein wachendes Auge auf sein Baby im Kinderzimmer haben will, könnte damit genau das Gegenteil erreichen: Hacker haben sich in Großbritannien Zugang zu zahllosen privaten und geschäftlichen Webcams verschafft. Doch damit nicht genug, die Aufnahmen wurden zudem auch noch auf einer russischen Webseite veröffentlicht. Dies teilten die Sicherheitsbehörden in London mit.

Die angezapften Geräte reichten von Babyphones mit Videofunktion bis hin zu professioneller Überwachungs-Ausstattung von Büros. Auch Übertragen aus einer Turnhalle in Manchester gab es.

Auch österreichische Webcams betroffen

Nach Angaben der britischen Datenschutzbehörde ICO wurden allein in Großbritannien 500 Kameras angezapft. In den USA sind laut Experten mehr als 4.500 Kameras betroffen, in Frankreich mehr als 2.000 und in den Niederlanden rund 1.500. In den Medien kursieren Berichte, dass auch 148 Webcams betroffen sein sollen.

Laut Software-Experten Josef Pichlmayr ist aber von einer viel höheren Zahl auszugehen. Grundsätzlich kann jede Webcam, die im Netzwerk registriert ist und nicht ausreichend geschützt gefunden werden. Es empfiehlt sich daher, die voreingestellten Passwörter der Unternehmen zu ändern.

Schwache Sicherheitsvorkehrungen

Die in Russland betriebene Website nutzt den Informationen zufolge eben diese schwachen Sicherheitsvorkehrungen von tausenden Kameras. Die Standardeinstellungen für viele Systeme seien online zugänglich, sagte Simon Rice von der Datenschutzbehörde ICO. "Das ist eine Bedrohung, die alle von uns betrifft und gegen die wir uns schützen müssen."

Wer sein Eigentum durch Kameras überwachen lässt und aus der Ferne auf die Aufnahmen zugreift, sei besonders gefährdet. Als letzter Ausweg könne es helfen, die Kameralinse einfach abzudecken, wenn sie nicht gebraucht wird, damit sich keine Unbefugten die Aufnahmen anschauen können, riet Rice.

(APA/AFP/Red. )

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