Sony Pictures übt Druck auf US-Medien aus

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Um weitere Veröffentlichungen von Filmmaterial und Interna zu verhindern, droht Sony Pictures nun US-Medien mit juristischen Konsequenzen.

Mit juristischen Drohungen will das Hollywood-Studio Sony Pictures die Flut von Enthüllungen stoppen, nachdem die Hackergruppe GOP ("Guardian of Peace") interne Unterlagen erbeutet hatten. Mehrere US-Medien, darunter The New York Times erhielten einen Brief von einem Anwalt des Konzerns mit der Aufforderung, keine weiteren Berichte zu veröffentlichen.

Außerdem sollen die Unterlagen, die sich im Besitz der Journalisten befinden, gelöscht werden. Das geht aus einer vom Technologieblog "Recode" veröffentlichten Version des Briefs hervor. Bei weiteren Berichten werde Sony Pictures die Medien für eventuelle Verluste oder Schäden durch die Veröffentlichungen haftbar machen, hieß es dort.

Heikle Interna veröffentlicht

Die Hacker hatten nach ihrem groß angelegten Angriff Ende November unter anderem den Inhalt der E-Mail-Accounts mehrerer Top-Manager von Sony Pictures ins Netz gestellt. Dieses Archiv wurde seit Tagen von US-Medien ausgewertet. Dadurch wurden unter anderem rassistisch angehauchte Scherze von Studio-Chefin Amy Pascal über US-Präsident Barack Obama und Pläne für ein koordiniertes Vorgehen von Filmstudios gegen die Verbreitung unerlaubter Kopien im Internet bekannt. Unveröffentlichte Film-Drehbücher wurden ebenso bekannt wie das Zitat eines Sony-Filmproduzenten, der Hollywood-Superstar Angelina Jolie in einer E-Mail als "minimal talentierte verwöhnte Göre" betitelte.

Zu dem Hacker-Angriff bekannte sich eine Gruppe, die neben Geld auch den Stopp einer neuen Sony-Komödie über einen CIA-Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Führer Kim Jong Il fordert. Der Film "The Interview" kommt am ersten Weihnachtstag in die US-Kinos.

(APA/dpa/AFP)

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