Ebay: Der zerbröckelnde Konzern streicht 2400 Jobs

eBay Inc. Illustrations As The Company Announces Earnings Figures
eBay Inc. Illustrations As The Company Announces Earnings Figures(c) Bloomberg (Daniel Acker)
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Ebays erfolgreiches Subunternehmen PayPal wird verkauft. Beim US-Konzern will man sich wieder auf das Kerngeschäft des Online-Handels konzentrieren.

Der Ebay Konzern fängt langsam an zu zerbröckeln. Nicht nur, dass PayPal vom Online-Händler abgespalten wird, auch 2400 Jobs werden gestrichen. Das entspricht sieben Prozent der ganzen Belegschaft. "Betroffen sind alle Unternehmensbereiche gleichermaßen. Die Market-Place-Seite jedoch vielleicht ein bisschen mehr als PayPal", erklärte Finanzchef Bob Swan. Der Konzern werde aufgespalten, damit die einzelnen Teile leichter übernommen werden können, heißt es bei Ebay. Außerdem könnten Aktionäre dann bessere Preise erzielen. Als voraussichtliche Kosten für den Stellenabbau werden für das ganze Jahr 350 bis 400 Millionen Dollar veranschlagt.

Der US-Konzern begann bereits 2009 zu zerbröckeln, als Skype an Microsoft verkauft worden war. Das Zugpferd für den Unternehmenserfolg der vergangenen Jahre war PayPal. Das Subunternehmen erzielte vergangenes Jahr ein Umsatzplus von 18 Prozent, während der Auktionshandel nur um ein Prozent zulegte.

Abspaltung Paypal

Der Starinvestor Carl Icahn, der 2,5 Prozent der Anteile an Ebay hält, forderte den Verkauf von PayPal an der Börse schon lange. Anfänglich waren sowohl Ebay-Chef John Donahoe als auch PayPal-Gründer Pierre Omidyar ganz klar gegen dieses Geschäft. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Icahn jedoch den längeren Atem und der Verkauf wurde beschlossen.

Ebay hatte mit dem umtriebigen Hedgefonds-Investor ein "Stillhalteabkommen" vereinbart. Dieses sieht vor, dass Investoren bei dem Bezahldienst ein größeres Mitspracherecht bekommen, sobald dieser an die Börse gebracht ist. Icahn wird einer der größten Profiteure dieses Verkaufs sein. Als mögliche Interessenten für den Kauf von PayPal gelten Amazon und der chinesische Online-Händler Alibaba.

Ebay hatte PayPal im Jahr 2002 um 1,5 Milliarden US-Dollar übernommen. Die Aufteilung soll im zweiten Halbjahr 2015 erfolgen.

Abspaltung Enterprise

Neu ist die Diskussion um den Verkauf oder den Börsengang der Unternehmenssparte Enterprise. Diese ist auf die Entwicklung und den Betrieb von Onlineshops für Unternehmenskunden spezialisiert. "Es ist deutlich geworden, dass Ebay Enterprise nur beschränkt zum Rest des Unternehmens passt. Eine Trennung würde es ermöglichen, sich auf die Kernmärkte zu konzentrieren", heißt es in einer Ebay-Pressemeldung. Das Management prüft momentan die Erfolgsaussichten dieses Geschäfts.

Konzentration aufs Kerngeschäft

Bei der Rückkehr zum reinen Kerngeschäft muss sich Ebay erst gegen die Online-Größen Amazon und Alibaba beweisen. Zusätzlich könnte die Abspaltung von PayPal und Enterprise das Vertrauen der Investoren schmälern.
Der Teil, der von Ebay übrig bleibt, will auf jeden Fall wieder "passionierte Shopper" bedienen. Leistungen wie kostenlose Lieferung und Abholung in Ladengeschäften haben einen hohen Stellenwert.

Ebay meldete für 2014 einen Umsatzanstieg um 8,6 Prozent im Jahresvergleich auf 4,9 Milliarden Dollar, umgerechnet 4,2 Milliarden Euro.  nalysten hatten allerdings ein besseres Weihnachtsgeschäft erwartet.

(Ag/Red)

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