Europa-Geschäft läuft für Netflix nur schleppend an

(c) REUTERS (MIKE BLAKE)
  • Drucken

Erste Abo-Zahlen nach einem halben Jahr zeigen, dass der US-Videodienst Netflix in Österreich 50.000 Kunden hat.

Die Vorfreude unter Fans ist groß. In zwei Wochen wird die dritte Staffel der preisgekrönten Polit-Serie „House of Cards“ online gehen. Zur Überraschung einiger aufmerksamer Kunden war die Serie des US-Videodienstes Netflix in Amerika schon am vergangenen Mittwoch für 15 Minuten abrufbar. Netflix behauptete danach zwar, es sei ein technischer Fehler unterlaufen. Doch es ist gut möglich, dass sich das Unternehmen schlicht einen PR-Gag erlaubte, um Schlagzeilen zu machen.

In weiten Teilen Europas, wo der Videodienst im September an den Start gegangen ist, wird der Serienhit „House of Cards“ zunächst gar nicht über Netflix erreichbar sein. Die Serienrechte hat sich früh genug der Konkurrent Sky gesichert. Wohl mit ein Grund, warum der Einstieg in Europa für Netflix weniger erfolgreich war als erhofft. Eine erste Bilanz hat nun die „New York Times“ gezogen, die gezeigt hat: Anders als beim Einstieg in Großbritannien und Skandinavien hat es Netflix in Deutschland, Österreich und Frankreich schwer, Kunden zu gewinnen. Sechs Monate nach dem Start hat der Dienst angeblich 50.000 Kunden in Österreich, 140.000 in der Schweiz, 470.000 in Deutschland und 510.000 in Frankreich. Sky hat in Österreich 327.400 Kunden, in Deutschland 4,1 Millionen (Stand Juni 2014).

Nicht nur das Fehlen von „House of Cards“, auch die kleinere Auswahl der Filme – in Österreich sind 1.602 Serienfolgen und Filme abrufbar, in den USA 8.500 – hat Kunden hierzulande bisher enttäuscht. Zudem macht Netflix das größere Angebot an lokalen Streamingdiensten wie Maxdome Konkurrenz. (awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.