US-Geheimdienste befürchten "zersetzende Cyber-Angriffe"

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Der nationale US-Geheimdienstdirektor James Clapper rechnet mit keinem großen, sondern mit vielen kleinen Attacken aus unterschiedlichen Quellen.

US-Geheimdienstdirektor James Clapper hat die jahrelangen Warnungen der Behörden vor einem groß angelegten Angriff im Internet abgeschwächt. Die wahre Bedrohung für die USA seien kleinere, aber beharrliche Cyber-Attacken verschiedener Quellen, die über die Zeit der Wettbewerbsfähigkeit des Landes und seiner Sicherheit schweren Schaden zufügen könnten.

Clapper sagte weiters bei einer Kongressanhörung in Washington, bereits im vergangenen Jahr sei die Zahl der auf diese Weise gestohlenen oder zerstörten Daten deutlich angestiegen, ebenso wie die Kosten derartiger Angriffe. Erstmals hätten auch fremde Länder "zersetzende Cyber-Angriffe" auf US-Boden verübt.

Sony-Hack als Paradebeispiel

Clapper erinnerte in dem Zusammenhang an den mutmaßlich nordkoreanischen Hackerangriff im November auf Sony Pictures sowie an einen iranischen Angriff auf ein Kasino in Las Vegas, das dem konservativen Magnaten Sheldon Adelson gehört.

"Ausländische Akteure" betrieben Cyberspionage und verschafften sich digitalen Zutritt zu Infrastruktursystemen der USA, um in der Zukunft Cyberattacken ausführen zu können, führte er weiter aus. Russland und China setzten dabei "sehr raffinierte Programme" ein. Die Programme Nordkoreas und des Irans seien vermutlich weniger ausgefeilt, doch könnten sie "zerstörerische Absichten" verfolgen.

Auch die USA verfügten auf dem Gebiet über "offensive Fähigkeiten", doch noch sei ihr Einsatzrahmen unklar. "Die Frage ist, was ist unsere Strategie, was kann zur Abschreckung beitragen?", fragte Clapper. Zugleich räumte er ein, dass die Geheimdienste darauf noch keine einheitliche Antwort hätten.

(APA/AFP)

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