Tinder: Ingenieur lässt Männer unwissend miteinander flirten

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Ein eigens dafür geschriebenes Programm sollte Männern auf der Dating-App Tinder einen Spiegel über ihren rüden Umgangston vorhalten.

Der Umgangston im Internet ist rüde und dieser macht auch vor Dating-Apps wie Tinder nicht halt. Ein Ingenieur hat sich nun dazu entschlossen den Männern einen Spiegel vorzuhalten und hat ein Programm geschrieben, das die männlichen Nutzer miteinander flirten lässt.

Dazu hat der Ingenier mehrere weibliche Fake-Profile angelegt. Sobald die Männer darauf aufmerksam wurden und die vermeintliche Frau angeschrieben haben, befanden sie sich bereits in einem Chat mit einem anderen Mann. Für die Betroffenen sah es so aus als würden sie mit der Tinder-Nutzerin chatten - doch durch das Programm schrieben die beiden Männer miteinander.

Rüde Männer und Sicherheitslücken

Das von dem Ingenier geschriebene Programm zeigt deutlich, dass die Sicherheitsmechanismen bei Tinder verbesserungswürdig ist. Doch auch das Niveau der Gespräche muss angehoben werden. Denn gegenüber The Verge erklärt der Ingenieur, dass er durch Gespräche mit Freundinnen überhaupt erst darauf aufmerksam wurde, was für ein Umgangston teilweise angeschlagen würde: "Hey, dein zickiges Gesicht schreckt mich kein bisschen ab" oder "Deine Beine und dein Sideboob machen mich ganz heiß".

Nachdem die meisten binnen weniger Nachrichten darauf kommen, dass etwas komisch ist, reagieren viele mit Humor, aber einige werden auch richtig wütend. Die verlorene Chance auf ein schnelles Treffen, scheint doch einige Gemüter erhitzt zu haben. Ob aber dieser Spiegel, den der Entwickler Patrick seinen männlichen Kollegen auch dauerhaft Wirkung haben wird, bleibt abzuwarten. Aber zumindest ein paar konnte er, wenn auch vielleicht nur von kurzer Dauer, von ihren "Macho-Sprüchen heilen.

Es ist erwiesen, dass Tinder vor allem für flüchtige Bekanntschaften genutzt wird. Dennoch sollte dabei der Ton nicht derart niveaulos und ganz ohne Charme sein.

Laxe Sicherheit schon länger ein Problem

Bei Tinder selbst sollte dieses eingeschleuste Programm aber ein noch deutlicheres Zeichen setzen. Denn die Software war in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Angreifern. 2013 wurde eine Schwachstelle entdeckt, die es möglich machte, die Lage eines Nutzers auf bis zu 100 Fuß zu lokalisieren. Ein Jahr darauf wurde von einem Hack gesprochen, der es ermöglichte, jeden weiblichen Nutzer zu "liken". Bislang hat das Unternehmen nicht darauf reagiert, das sich ein Programm derart leicht einschleusen lässt.

>> Zum Bericht von The Verge

(bg)

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