Google-Orakel: Tüllröcke und Jogginghosen als neue Trends

APA/dpa/Martin Gerten
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Google arbeitet künftig mit Modehäusern zusammen, um diese auf kommende Trends anhand von Suchanfragen vorzubereiten.

Trends kommen und gehen. Und bei manchen kann man irgendwie nur hoffen, dass sie sich auf ihrem Weg zu uns doch noch verirren. Google zufolge werden Tüllröcke, Jogginghosen und Shirts mit Emoji-Aufdrucken die neuen Modetrends. Dafür hat der Konzern sechs Milliarden Suchanfragen ausgewertet, die Menschen in den USA über mehrere Jahre hinweg in seine Suchmaschine eintippten.

Einen besonders starken Anstieg machte das Unternehmen bei Jogginghosen, Tutu-Röcken beziehungsweise Petticoat-Unterröcken, Schlaghosen und Midi-Skirts aus, die über das Knie reichen. Die Anzahl der Anfragen zu diesen Begriffen sei im vergangenen Jahr stetig gestiegen, schrieb das Unternehmen in einem Trendbericht. Shirts mit Emoji-Aufdrucken prophezeit der Internetriese dagegen kein nachhaltiges Potenzial: Sie seien ein kurzer Trend.

Die 80er kommen wieder

Es ist keine Neuigkeit, dass sich die Mode immer wieder aus früheren Jahrzehnten bedient. Neu hingegen ist aber das von Google dadurch erschlossene Geschäftsfeld.

Denn künftig werde man mit Modehäusern zusammen arbeiten , um die Hersteller schneller auf mögliche neue Trends hinzuweisen, die sie dann verkaufen können, berichtete die "New York Times". Die ausgewerteten Daten stammen allerdings nur aus den USA.

Allerdings sind nicht alle Suchanfragen ein Hinweis darauf, dass die entsprechende Kleidung auch gekauft wurde. So verzeichnete Google eine Explosion von Suchanfragen nach einem "weiß-goldenen" beziehungsweise "blau-schwarzen Kleid". Dabei ging es bei dem Foto nur um eine auf Twitter entbrannte Diskussion, welche Farbe das Kleid denn nun wirklich habe.

Zweifelhafte Erfolgsaussichten

Die Erstellung solcher Trendanalysen ist nicht neu bei Google. Alljährlich prophezeit das Unternehmen anhand der Suchanfragen auch die Oscar-Gewinner. Die Trefferquote ist dabei relativ gering. Das liegt auch daran, dass eine Jury die Gewinner ermittelt und nicht die Zuseher beziehungsweise Nutzer.

Es ist davon auszugehen, dass Google mit führenden Online-Händlern wie Amazon zusammenarbeitet und versucht einen Zusammenhang zwischen Suchanfragen und tatsächlicher Nachfrage herzustellen. Ansonsten ist die Zusammenarbeit mit den Modehäusern nicht von langer Dauer.

(APA/Dpa/Red. )

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