Neue Streaming-Plattform: "Apple geht über Leichen"

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Kurz vor dem eigenen Start der eigenen Streaming-Plattform geht Apple gegen die Gratis-Angebote der Konkurrenz vor. Das US-Justizministerium hat Untersuchungen eingeleitet.

Mit iTunes hat Apple längst andere Musikplattformen überholt. Nun arbeitet das Unternehmen bereits seit geraumer Zeit an einer eigenen Streaming-Plattform. Doch damit nicht genug, denn Apple arbeitet auch daran, dass die Plattenfirmen ihre kostenlosen Angebote auf Spotify beenden. Dabei nutze das Unternehmen all seine Marktmacht und das ruft das US-Justizministerium sowie die europäischen Kartellwächter auf den Plan.

Denn bevor Apple mit seiner eigenen Streaming-Plattform an den Start geht, will man die Musikindustrie dazu bewegen sämtliche kostenlose Musik-Streaming-Angebote aufzugeben. Dazu zählt zum Beispiel auch Spotify. Auf der Plattform werden einerseits kostenpflichtige sowie aber auch kostenlose Abos angeboten. Die Gratis-Streaming-Angebote finanzieren sich dabei über Werbung.
Aber auch auf YouTube soll künftig nicht länger Gratis-Musik angeboten werden. Dafür stehe man bereits in Verhandlungen mit der Universal Music Group. Das berichtet das US-Magazin The Verge.

Apple bedrängt die Konkurrenz

Zimperlich gehe Apple dabei nicht vor. Insidern zufolge sei Apple "bereit über Leichen" zu gehen. So soll man Universal Music Group angeboten haben, die Lizenzgebühren zu übernehmen, die derzeit von YouTube getragen werden. Doch wirklich verlockend scheinen die Angebote Apples dennoch nicht zu sein und scheinen sich als "skrupellose Halsabschneider" in den Verhandlungen zu präsentieren. Das hat das US-Justizministerium in den Befragungen zahlreicher Manager aus der Musikindustrie in Erfahrung gebracht.

Apple hat bereits in der Vergangenheit seine Marktposition ins Spiel gebracht und Muskeln spielen lassen. Auch bei der Klage gegen das Unternehmen bezüglich des Vorwurfs der Bildung eines Kartells, um Ebooks teurer zu machen, kamen die rauhen Verhandlungstaktiken ans Tageslicht. Die vorsitzende Richterin sprach Apple damals schuldig und verurteilte das Unternehmen zu einer Strafe von 450 Millionen Dollar.

Bereits im Juni, rechtzeitig zum Start der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC, will Apple sein Angebot auf den Markt bringen. Die Untersuchungen werden aber mit Sicherheit noch länger andauern. Im Fall der Ebook-Kartellklage dauerten Untersuchungen inklusive Verfahren über vier Jahre.

>> Zum vollständigen Artikel von The Verge

(bg)

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