"Nigga House"-Suche führt zu Weißem Haus in Google Maps

Google zieht aus den Vorfällen die Konsequenzen.
Google zieht aus den Vorfällen die Konsequenzen.(c) Google Maps
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Erneut wurde Google Maps für rassistische Zwecke missbraucht. Google Maps Maker wurde deswegen nun auch für Nutzer gesperrt.

Google Maps wird in den vergangenen Wochen vermehrt für rassistische, diskriminierende und Verunglimpfungen verwendet. Aktuell führt unter dem Begriff "Nigga House" der Kartendienst zum Weißen Haus in Washington. Unabhängig davon wieso man unter diesem Begriff überhaupt in dem Kartendienst sucht, so hat jemand mithilfe der Open-Source-Software "Google Map Maker" das Ergebnis manipuliert. Noch ist unklar, wer dahinter steckt.

Google hat sich bereits offiziell dafür entschuldigt und angekündigt den Vorfall zu untersuchen. "Auf Google Maps wurden einige inakzeptable Suchergebnisse angezeigt, die es dort nicht geben sollte. Wir entschuldigen uns dafür, wenn sich jemand dadurch angegriffen oder beleidigt fühlt. Wir arbeiten daran, dieses Problem schnellstmöglich zu beheben", erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung". Aufgrund der unglaublichen Menge an Daten wird es sicher einige Zeit in Anspruch nehmen alle derartigen Einträge zu finden und zu löschen.

"Map Maker" abgeschaltet

Bereits vor einigen Tagen wurde der "Map Maker" abgeschaltet. Eigentlich dient er dazu, um Gegenden in denen es Google an Kartenmaterial fehlt durch Nutzer befüllen zu lassen. Mit einem eigenen Konto konnte man Verbesserungen vornehmen, oder auch neue Straßen sowie Parks hinzufügen. Geprüft wurde dies eigentlich immer durch die Google-Maps-Community selbst.

Damit ist jetzt zumindest vorläufig Schluss. Den Ausschlag gegeben hat aber nicht die manipulierte Suche nach dem Weißen Haus, sondern bereits der "pinkelnde Androide". In Pakistan platzierte ein Nutzer eine Android-Figur, die sich erleichterte und dabei das Apple-Logo zum Ziel hatte.

Kein reines Google-Problem

Google Maps ist aber nicht der einzige Kartendienst der mit Manipulationen, egal welcher Art, zu kämpfen hat. Auch Apple, weil das Unternehmen auf das Kartenmaterial von OpenStreetMap setzt, können Nutzer ebenfalls Änderungen vornehmen.

Eine dauerhafte Sperre der Bearbeitungsfunktion macht keinen Sinn. Ein derart großer Dienst braucht, um nicht massenhaft Ressourcen zu benötigen, das Zutun von der Community. Und ganz ehrlich, man ist ja längst nicht mehr im Kindergarten. Auf einem anderen Niveau bewegen sich diese Aktionen nicht.

(Red.)

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