Putin ordnet "russisches Segment des Internets" an

Der russische Präsident Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir PutinAPA/EPA/ALEXEI DRUGINYN / RIA NO
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Der Präsident will den Internetzugang für Staatsorgane und Behörden stärker regulieren. Die Umsetzung soll bis Ende 2017 erfolgen.

Der russische Präsident Wladimir Putin will den Internetzugang für russische Staatsorgane und Behörden stärker regulieren. Wichtige Institutionen wie etwa das Parlament, Gerichte und der Rechnungshof sollten künftig ein staatlich kontrolliertes "russisches Segment des Internets" nutzen, ordnete der Präsident am Freitag in Moskau an.

Konkret sollen die Behörden ihre Daten auf speziellen Servern in Russland hinterlegen, hieß es Berichten zufolge. Das staatliche Internet-Segment soll demnach Teil des globalen Netzes bleiben, die Daten sollen aber durch Verschlüsselung vor Hackern und unerlaubten Zugriffen geschützt werden. Das Projekt soll bis Ende 2017 umgesetzt werden. Der Föderale Wachdienst (FSO), der für Putins Schutz zuständig ist, kontrolliert das staatliche Netzwerk.

Russlands Medienaufsicht Roskomnadsor drohte US-Internetfirmen unterdessen mit einer Blockade bestimmter Webseiten. Die Behörde habe Google, Twitter und Facebook aufgefordert, "extremistische Inhalte" wie etwa Anleitungen zum Suizid oder islamistische Propaganda zu sperren, sagte Sprecher Wadim Ampelonski der Zeitung "Iswestija".

Roskomnadsor forderte zudem Informationen über bestimmte Nutzer. So müssen Internetportale Daten über Blogs mit täglich mehr als 3000 Besuchern offenlegen. Bürgerrechtler kritisieren dies als Schikane.

(APA/dpa)

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