Griechenland: Interesse an Bitcoins massiv gestiegen

"vires in numeris" Stark in Zahlen lautet das Bitcoin-MottoREUTERS
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Die Währungskrise und Bankenschließungen verleiten die Griechen dazu, vermehrt in die digitale Währung Bitcoin zu investieren.

Die digitale Währung Bitcoin genießt nach wie vor einen zweifelhaften Ruf. Vor allem in Bezug auf den Online-Marktplatz Silk Road, der vor allem für Drogenhandel und andere kriminelle Machenschaften diente, und mit dem die virtuelle Währung in Zusammenhang gebracht wird. Nichtsdestoweniger sind Bitcoins ein gutes Zahlungsmittel, wobei es aber keine Zahlungseinheit im traditionellen Sinne ist. Und als Wertanlage sind Bitcoins zu instabil. Der Kurs schwankt und pendelt zum Teil zwischen 200 und 1000 Dollar. Doch für die Griechen scheint es derzeit eine schmackhafte Alternative in der unberechenbaren wirtschaftlichen Situation zu sein.

Einem Bericht von CNNMoney zufolge ist die Zahl der griechischen Bitcoin-Nutzer in den letzten Tagen enorm gestiegen. Auf dem weltweit größten Handelsplatz für die digitale Währung, Bitcoin.de, wurde eine Steigerung der Anmeldungen aus Griechenland um den Faktor 10 gemessen. Und innerhalb Griechenlands sind die Transaktionen um bis zu 80 Prozent gestiegen.

Griechen suchen Alternativen

Einem Experten zufolge ist "Bitcoin in Relation zum Dollar noch die inflationssicherste Alternative zu Gold" und nachdem Online-Zahlungen innerhalb Griechenlands weiterhin möglich sind, eine Variante der griechischen Bevölkerung, ihr Geld vor der endgültigen Entwertung zu sichern.

Dieses Phänomen ist nicht neu, denn auch 2013, während der Zypern-Krise, erlebte die digitale Währung einen Aufschwung. Der Bitcoin-Kurs hat sich beinahe verdreifacht. Doch schon bald darauf folgte eine Talfahrt. Mitverantwortlich wurden damals Hackerangriffe auf Online-Börsen gemacht, was eine Verunsicherung der Anleger mit sich brachte.

Die sehr junge Währung wurde von einem Programmierer mit dem Pseudonym Satohsi Nakamoto entwickelt. Bis heute ist unklar, wer sich hinter diesem Namen versteckt. Bitcoins gingen 2009 an den Start. Jegliche Währung kann gegen virtuelles Geld getauscht werden und landet dann in einer sogenannten "Wallet", also einer digitalen Brieftasche. Für die Griechen, deren Banken bis zum 6. Juli geschlossen bleiben, ist der größte Vorteil, dass man jederzeit von jedem internetfähigen Gerät auf sein Geld zurückgreifen kann.

Zwar gibt es noch nicht so viele Geschäfte, die Bitcoins annehmen und auch lediglich ein Bitcoin-Bankomat steht in einem Buchgeschäft in Athen, aber dafür kann man online vielerorts damit bezahlen.

>> Zum Bericht auf CNN Money

(Red.)

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