Zuerst waren nur Nutzer in Australien betroffen. Jetzt werden auch in Österreich Nutzer von VPN-Diensten von Netflix ausgeschlossen.
Weil Netflix die Rechte für Sendungen für verschiedene Regionen einzeln aushandelt, unterscheidet sich das Angebot zum Teil erheblich von Land zu Land. Eine Aufhebung des Länderblockings werde noch zwischen fünf und zehn Jahren dauern, erklärte Netflix im Gespräch mit "Die Presse" in Barcelona. Diese Zeit will der Streaming-Dienst seine Kunden aber nicht mit VPN-Diensten, oder Proxy-Servern überbrücken lassen. Netflix sperrt vermehrt Nutzer aus, die Dienste nutzen, die über angepasste DNS-Server funktionieren.
Der Schritt kommt nicht allzu überraschend, das bereits in Australien ähnlich vorgegangen wurde. In einem Blogpost kündigte das David Fullagar, Vice President of Content Delivery Architecture bei Netflix, vor einigen Wochen bereits an: "Auch Mechanismen zur Umgehung von Zugriffsbeschränkungen werden nicht mehr möglich sein, um auf Inhalte zuzugreifen, die in der eigenen Region nicht verfügbar sind".
Rechteinhaber als Initiatoren vermutet
All jene Nutzer, die VPN-Dienste aus Privatsphäregründen nutzen, müssen, um Netflix verwenden zu können, ausschalten. Es ist davon auszugehen, dass Rechteinhaber versuchen Druck auf Netflix auszugehen, denn bislang hatte man das Verhalten der Kunden toleriert. Kürzlich sperrte auch Paypal Firmenkunden, die kostenpflichte VPN-Dienste anboten.
Doch Kunden wollen sich das Netflix-Vorgehen nicht gefallen lassen. Eine im Internet ins Leben gerufene Petition "My Netflix - my Privacy" konnten bereits über 30.000 Stimmen gesammelt werden. Dabei stehe aber nicht der Zugriff zu allen Netflix-Inhalten im Vordergrund und somit die Umgehung von Geoblocking, sondern vielmehr der Einschnitt in die Privatsphäre, weil Nutzer nun gezwungen seien ihren VPN abzudrehen, wenn sie den Dienst nutzen wollen.
(Red.)