Unweit der US-Zentrale von Microsoft hat eine kleine Therapie-Anstalt für notorische Web-Gamer, Chatter und Surfer eröffnet. Die Gründerinnen sind überzeugt, dass rund zehn Prozent aller Internet-Nutzer Hilfe benötigen.
Ist man internet-süchtig, wenn man täglich seine Rollenspielerfolge bei World of Warcraft twittert und Bandenkriege gegen andere Facebook-Nutzer führt? Wo ist die Grenze? Mit dieser und anderen Fragen der Internetnutzung setzen sich zwei Frauen auseinander, die in den USA nun die erste Rehab-Klinik für Internet-Süchtige eröffnet haben. "Aktuelle Studien belegen, dass zwischen sechs und zehn Prozent aller Internet-Nutzer abhängig von einem oder mehreren Aspekten von Cybertechnologie und dem Internet sind", heißt es in einer Aussendung.
Die Sozialarbeiterin Cosette Rae und die Autorin Hilarie Cash haben daher das "restart: Internet Addiction Recovery Program" ins Leben gerufen, das in 45 Tagen um rund 322 Dollar pro Tag Erlösung von der Internet-Abhängigkeit bieten soll. Kuriert wird man in einer Sechs-Bett-Klinik in Fall City im US-Staat Washington - nicht weit von der US-Zentrale von Microsoft in Redmont. Laut den Gründerinnen handelt es sich um die erste Einrichtung dieser Art in den USA.
Ähnliche Einrichtungen in China und Südkorea sind in den letzten Wochen in die Schlagzeilen geraten, weil Jugendliche angeblich mißhandelt wurden. Der 16-jährige Deng Senshan soll in einem Erziehungscamp für Internetsüchtige in Südchina sogar zu Tode gequält worden sein.
(Red. )