Narzisst, Mauerblümchen: Was Facebook-Posts über den Charakter aussagen

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Einer Studie zufolge sind User, die ständig Beiträge über sportliche Leistungen auf Facebook posten, Narzissten - und jenen, die etwas über ihren Partner schreiben, fehlt es an Selbstwertgefühl.

Es ist Sonntag, erst kurz nach zehn Uhr. Die Kaffeetasse in der linken Hand, das Handy in der rechten Hand und die Augen höchstens auf Halbmast, aber schon strahlen einem die ersten Postings auf Facebook von Freunden entgegen, die ihre zweite Marathonrunde hinter sich haben, oder im Fitnessstudio gerade den nächsten Zirkel beginnen und dabei Selfies von sich posten. Sport ist gesund, das steht unumstößlich fest. Eine Studie hat sich nun mit der Frage beschäftigt, warum manche User so erpicht darauf sind, alle ihre sportlichen Leistungen auf Facebook zu dokumentieren.

Den Forschern der Universität Brunel in London zufolge, sind all jene die ständig von ihren sportlichen Leistungen berichten, Narzissten. Es gehe darum mitzuteilen, wieviel man in sein Aussehen investiert. Der Studie zufolge erhalten diese Beiträge aber auch mehr Interaktion als herkömmliche Status-Updates.

Hartes Urteil

Dr. Tara Marshal schätzt, dass viele die Beiträge zwar kommentieren, aber insgeheim diese egozentrische Selbstdarstellung nicht mögen. Eine gewagte Behauptung, denn Facebook baut genau darauf auf, nämlich, dass jeder sich selbst im besten Licht präsentiert. Marshal attestiert aber auch all jenen, die ständig Bilder von ihrem Partner posten und darüber schreiben, wie verliebt sie sind, ein geringes Selbstwertgefühl.

Kürzlich wurde aber auch eine Studie in Australien veröffentlicht, die belegen soll, dass Menschen, die täglich Computer spielen mathematisch besser sind, als jene, die täglich Facebook nutzen. Dabei wurden das Online-Verhalten sowie die Pisa-Ergebnisse von mehr als 12.000 australischen 15-jährigen Schülern miteinander verglichen.

>>> Hier geht's zur Studie der Brunel Universität.

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