USA und Russland streiten um in Prag festgenommenen Hacker

APA/dpa/Oliver Berg
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Ein Hacker, zwei verschiedene Straftaten. Prag muss entscheiden. Die USA argumentiert indes, dass das russische Auslieferungsgesuch nur vorgeschoben ist.

Die USA und Russland streiten um einen in Prag festgenommenen mutmaßlichen Hacker, der die Daten von Millionen Internet-Nutzern gestohlen haben soll. Nach der US-amerikanischen Justiz habe nun auch die russischen Behörden einen Auslieferungsantrag gestellt, berichtete die Zeitung "Lidove noviny" am Donnerstag.

Die tschechische Polizei hatte den Russen im Oktober nach einem Hinweis aus den USA in einem Prager Hotel festgenommen. Das FBI wirft dem Verdächtigen den Diebstahl der Daten von 80 Millionen Menschen Nutzern unter anderem des Netzwerks LinkedIn vor. Moskau überraschte nun mit der Anschuldigung, der Mann habe im Jahr 2009 über ein elektronisches Bezahlsystem umgerechnet 3.200 Euro gestohlen. Ein Gericht in Prag muss nun entscheiden, ob und welchem Auslieferungsgesuch stattgegeben werden soll.

Sicherheitsexperten halten den russischen Auslieferungsantrag indes für vorgeschoben. "Wenn der Mann auspackt, könnte er verraten, dass Hackerangriffe auf ausländische Server Teil des russischen Informationskriegs sind", sagte der tschechische Ex-Geheimdienstchef Karel Randak. "Er könnte das ganze System auffliegen lassen."

(APA/DPA)

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