Der Dienst Deseat.me verspricht, die virtuelle Existenz mit nur einem Klick aus dem Internet zu entfernen. Ganz schafft es das Tool nicht, aber hilfreich ist es allemal.
Das Internet kann gleichermaßen ein wundervoller und grausamer Ort sein. Über die Jahre ist die Anzahl verfügbarer Plattformen und Dienste nahezu unüberschaubar geworden. Um es bequemer für die Nutzer zu gestalten und weiter Daten sammeln zu können, ist es möglich, sich über Google und Facebook bei einem Dienst zu registrieren. Die Übersicht verliert man dabei nur allzu schnell. Die schwedischen Entwickler Wille Dahlbo und Linus Unnebäck haben ein Tool veröffentlicht, dass einem die Möglichkeit gibt, sich zumindest zum Teil aus dem Internet zu löschen.
Mit Deseat.me bekommt der Nutzer eine Web-App, die alle mit dem Google-Account verknüpften Konten listet und einen integrierten Lösch-Button. Dieser ist aber nicht bei allen Diensten in Deseat.me verfügbar ist.
Löschen oder Whitelist
Paradoxerweise will Deseat.me zuerst, dass man sich mit seinem Google-Konto einloggt. Um aber auf alle damit verknüpften Konten zu suchen, auch zwingend notwendig. Der User bekommt eine Liste mit allen verknüpften Konten angezeigt. Zwei Optionen stehen zur Auswahl. Mit "Add to delete queue" wird der Dienst auf die zu löschenden Dienste gesetzt. Die zweite Möglichkeit setzt den Dienst auf eine Whitelist.
Der Nachteil ist, dass die Liste mit den zu löschenden Diensten nicht in einem Zug alles erledigt. Unter "Delete" wird man auf die entsprechende Seite des Dienstes geleitet, um dort das Löschen, oder zumindest die Verlinkung zu entfernen.
Noch nicht perfekt
Auch wenn hier noch Nachbesserungen notwendig sind, zeigt Deseat.me eine Übersicht über die verknüpften Konten. Das Versprechen, die eigene Existenz im Internet auf einen Knopfdruck zu löschen, kann der Dienst noch nicht erfüllen. Außerdem wäre eine Facebook-Verknüpfung als Option ebenso interessant.
(bagre)