Telekom wurde über Lücke in Fernwartungstool angegriffen

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Die über 900.000 betroffenen Router gehören alle der Speedport-Reihe an, die offenbar eine Lücke im Fernwartungsprotokoll hat. Zu den Angreifern gibt es keine Informationen.

Die Deutsche Telekom hat seit dem Wochenende mit massiven Netzausfällen zu kämpfen. Knapp eine Million der 20 Millionen Kunden war bis Montag Abend betroffen. Auch ein Neustart des Routers konnte nur bedingt Abhilfe schaffen. Das Unternehmen will nun  aber die Probleme mit ihren Routern im Laufe des Dienstags vollständig beheben. "Die Zahl der akut betroffenen Router ist von 900.000 dramatisch zurückgegangen, wir gehen davon aus, dass wir heute keine Probleme mehr sehen werden", sagte Telekom-Sprecher Georg von Wagner am Dienstag im RBB-Inforadio. Die am Montag vom Unternehmen aufgespielte Filtersoftware habe funktioniert, die Zahl der gestörten Router sei bereits am Nachmittag spürbar zurückgegangen. "Die Schadsoftware war schlecht programmiert, sie hat nicht funktioniert und hat nicht das getan, was sie hätte tun sollen. Ansonsten wären die Folgen des Angriffs noch viel schlimmer gewesen."

War sich die Deutsche Telekom am Montag noch nicht sicher, ob es sich um einen Angriff von Außen handelte, hat man jetzt die Bestätigung. Zahlreiche Router waren Teil eines Botnetzes geworden, das auf eine Sicherheitslücke in den Fernwartungsprotokollen TR-069 und TR-064 zurückzuführen ist, wobei dieses überhaupt nicht über öffentliche Ports erreichbar sein sollte. 

Täter unbekannt

Erstmals entdeckt wurde die Lücke bereits am 7. November bei den Routern des irischen Anbieter Eir. Offenbar kommt die Lücke auch in anderen Geräten vor. Darunter auch die Speedport-Reihe der Telekom.

Auf wen der Hackerangriff auf die Telekom-Router zurückgeht, sei noch nicht bekannt. "Wer dafür verantwortlich ist, wissen wir nicht", sagte von Wagner. Seit Sonntagmittag kam es nach Angaben der Telekom bei rund 900.000 ihrer mehr als 20 Millionen Festnetzkunden zu Ausfällen oder starken Schwankungen in der Qualität der Verbindungen für Internet, Telefonie und Fernsehen.

Update: Die Deutsche Telekom hat via Twitter ein Video veröffentlicht. Der Hersteller der betroffenen Router bietet ein Firmware-Update an.

(Reuters/Red. )

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