Großbritannien will Zugang zu Porno-Seiten erschweren

Besucher von Pornoseiten im Internet sollen nach Vorstellung der britischen Regierung künftig persönliche Daten preisgeben müssen.

Ein von der britischen Regierung eingebrachte Gesetzentwurf besagt, dass Pornoseiten ein strengeres Anmeldeverfahren einführen sollen, um Minderjährigen den Zugang erschweren. Der Gesetzentwurf sieht hohe Geldstrafen für pornografische Internetangebote vor, die den Zugang Minderjähriger nicht effektiv verhindern. Zu den vorgesehenen Kontrollmechanismen könnte etwa das Abfragen der Kreditkartennummer von Besuchern einschlägiger Seiten zählen.

Kritiker zeigten sich besorgt und sprachen von einer potenziellen Verletzung der Privatsphäre erwachsener Internet-Nutzer. "In der gegenwärtigen Gesetzesfassung gibt es keinen Schutz der Privatsphäre und der Anonymität von Menschen, die solche Seiten nutzen", monierte der Abgeordnete Alistair Carmichael von der Liberaldemokratischen Partei in der Debatte. Die geplanten Hürden könnten zudem "von jedem 14-Jährigen, der sich mit Technik auskennt, ziemlich leicht umgangen werden".

Kulturminister Matt Hancock verteidigte den Entwurf. Es handle sich um eine "effektive Maßnahme, um Kinder vor potenziell schädlichem pornografischen Material zu schützen". Auch für die Freiheit des Internet müsse ein "Rahmen der sozialen Verantwortung" gelten.

Nach der Debatte im Unterhaus wird der Entwurf nun zur weiteren Beratung an das Oberhaus des britischen Parlaments weitergeleitet.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.