Nicht ohne meine Pornos: In Russland boomen VPN-Dienste

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Mehr als 59.000 Webseiten sind in Russland bereits gesperrt. Der Anstieg der Anonymizer-Dienste ist aber erst spürbar gestiegen, nachdem zwei Porno-Portale gesperrt wurden.

Das Internet und damit der freie Informationszugriff hat Wladimir Putin schon immer gestört. Egal ob kremlkritische oder gesellschaftlich fragwürdige Webseiten werden seit Jahren gesperrt. Insgesamt 59.000 Webseiten sind in Russland durch die Behörden gesperrt. Der vehemente Vorstoß gegen Gratis-Pornoseiten bewirkt, dass in Russland nun aber VPN-Dienste und andere Anonymizer einen Boom erleben.

Bereits nach der Sperre des Online-Portals Pornhub im September 2016 durch die Zensurbehörde Roskomnadsor schnellten die Nutzerzahlen von Anonymizern in die Höhe. Für den Kreml-Kritiker und Experten Andrej Soldatow für Überwachung im Netz sind das gute Neuigkeiten. Roskomnadsor hat die Aufgabe für uns erledigt". 2012, als Putin in den Kreml zurückkehrte, fragte sich Soldatow noch, wie man die russische Bevölkerung wachrütteln könne.

Es ist aber nur eine Frage der Zeit bis auch diese Kanäle versiegen, denn erst vor einigen Monaten wurde bekannt, dass China und Russland kooperieren werden. Dabei wird China nicht nur das Wissen liefern, sondern auch Ressourcen zur Verfügung stellen, um den Zugriff zu unerwünschten Inhalten zu unterbinden.

(bagre)

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