Instagram ist schlecht für die mentale Gesundheit

Reuters
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Einer britischen Studie zufolge leiden Jugendliche auf der Fotoplattform Instagram am meisten unter Angststörungen, Depressionen und der Angst, alles zu verpassen.

Instagram ist die schlechteste Social-Media-Plattform, wenn es um mentale Gesundheit und den Wohlfühlfaktor geht. Das geht aus einer britischen Studie hervor, die von Februar bis Mai mit 1500 Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren durchgeführt wurde. Während die Plattform Punkte für Selbstdarstellung und das Ausleben der eigenen Individualität bekam, wird Instagram nämlich auch mit einem höheren Level an Angstzuständen, Depressionen, Mobbing und FOMO (Fear of missing out), also der ständigen Angst, etwas zu verpassen, assoziiert.

In der Studie wurden die fünf größten Plattformen berücksichtigt. YouTube erzielte bei den Jugendlichen den besten Platz, gefolgt von Twitter, Facebook und Snapchat. Zwar bekamen alle fünf Plattformen auch negative Bewertungen, aber Instagram schnitt deutlich schlechter ab, als die Konkurrenz.

YouTube schnitt am besten ab

Über drei Monate wurden die Jugendlichen hinsichtlich ihrer Social-Media-Nutzung befragt und welche Auswirkungen diese auf ihre mentale oder physische Gesundheit haben. Insgesamt gab es 14 Themenblöcke. Positive Auswirkungen seien der Studie zufolge vor allem bei der Entwicklung der eigenen Individualität zu verzeichnen sowie der Möglichkeit sich selbst auszudrücken, Anschluss oder sogar Freunde zu finden. Zum Teil dienen die fünf getesteten Netzwerke auch zur emotionalen Unterstützung in schwierigen Zeiten, vor allem, wenn es sich um analoge Probleme handelt, ziehen sich die Jugendlichen gerne in die virtuelle Welt zurück.

YouTube bekam die besten Bewertungen hinsichtlich Weiterbildung im Gesundheitsbereich und hier vor allem bei der Recherche von Krankheiten. Der Dienst wird von Jugendlichen auch gerne gegen Depressionen, Angstzustände und Einsamkeit verwendet.

Aber YouTube ist in der Studie nicht der glänzende Stern ohne Makel. Selbst die Videoplattform bekam Punktabzüge. Vor allem um den Schlaf bringen die Plattformen die Jugendlichen. Aber auch Mobbing, ein schlechtes Körpergefühl und die Angst etwas zu verpassen, sind ständige Begleiter. Aber bei allen anderen Plattformen, ausgenommen YouTube, werden diese auch in Zusammenhang mit Angstzuständen und Depressionen genannt.

Royal Society fordert Warnhinweise

Freunde, die einem das Gefühl vermitteln, ständig auf Urlaub zu sein, immer perfekt gestylt zu sein und sonst auch keine Fehler zu haben, setzen die Jugendlichen laut Studie massiv unter Druck. Die Royal Society, federführend bei der Studie, fordert von Plattformen daher Warnhinweise wenn eine gewisse Nutzungsdauer pro Tag überschritten wurde. Außerdem sollen Bilder die mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet wurden, gekennzeichnet werden, umso Jugendlichen nicht ein falsches Körperbild zu vermitteln.

>>> Royal Society

(bagre)

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