Die Kommission will die Sicherheitsagentur Enisa zur Schaltstelle im Kampf gegen Attacken auf Europas Netze machen.
Brüssel. Heute, Dienstag, wird die Europäische Kommission das lang erwartete Paket von Gesetzesvorschlägen zur Verstärkung der Sicherheit im Internet beschließen. Nach Informationen der „Presse“ wird dazu in erster Linie eine Verordnung zählen, die die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (Enisa) mit neuen Kompetenzen im Kampf gegen Angriffe auf die digitale Infrastruktur der Union ausstattet. Der Personalstand der Agentur mit Sitz im griechischen Heraklion soll von 80 auf 125 Mitarbeiter erhöht werden, weil sie ab dem kommenden Jahr als Generalsekretariat für die nationalen Expertenteams für akute Netzattacken fungieren soll. Das ist eine Folge der bereits beschlossenen, im kommenden Jahr in Kraft tretenden Richtlinie über Maßnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen in der Union. Zudem soll der Status der Enisa, welcher alle vier Jahre von den Mitgliedstaaten erneuert werden muss und im Jahr 2020 ausläuft, dauerhaft gemacht werden. Einfach wird es für die Enisa allerdings nicht sein, Personal zu finden. Das liegt nicht nur an der geografischen Abgelegenheit Kretas, sondern auch daran, dass sie im Wettbewerb um Cybersecurityfachleute einen überraschenden Mitbewerber hat. „Fragen Sie einmal bei der Deutschen Telekom, da wird man Ihnen sagen, dass die Bundeswehr ein ziemlich harter Konkurrent ist“, sagte ein Brüsseler Experte.