Rund um erotische Fotografien und Mangas in der freien Online-Enzyklopädie ist eine hitzige Debatte entbrannt. Gründer Jimmy Wales hat nun eigenmächtig Bilder gelöscht und sich damit scharfe Kritik eingehandelt.
Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat eigenmächtig zahlreiche Bilder aus der freien Online-Enzyklopädie gelöscht, um einer Debatte um pornografische Bilder den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Autoren-Gemeinde hält das für einen unpassenden Eingriff, der dem Prinzip der demokratischen Entscheidungsfindung der Community zuwider läuft. Nach scharfer Kritik und einer Petition von mehr als 150 Wikipedia-Autoren hat Wales nun einiger seiner Privilegien zurückgelegt.
Ausgelöst wurde die Debatte von Mitgründer Larry Sanger. Er behauptete Anfang April, er hätte die Wikimedia Foundation wegen Verbreitung kinderpornografischer Darstellungen beim FBI angezeigt. Offenbar ging es dabei um einige historische Erotik-Fotografien und Manga-Zeichnungen, die junge Comic-Figuren erotisch in Szene setzen. Der US-Sender FOX griff die Geschichte auf und Jimmy Wales wollte mit seiner Lösch-Aktion ein mediales Lauffeuer verhindern. "Wir waren kurz davor in sämtlichen Medien beschuldigt zu werden, harte Pornografie zu verbreiten und nichts dagegen zu tun", schreibt er in einer Stellungnahme.
(Red. )