Facebook: Als "drittgrößte Nation" für den Weltfrieden

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg(c) AP (Marcio Jose Sanchez)
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Mit einer neuen Plattform will das Netzwerk sich mehr für Frieden in der Welt engagieren. Bisher hielt sich das Unternehmen politisch eher zurück. Kritiker sagen, Facebook fehlt die demokratische Legitimation.

Das Social Network Facebook will sich offenbar nicht mehr nur damit begnügen, mehr als 500 Millionen Benutzer zu beherbergen, sondern diese Macht auch nutzen. Wie die Zeit Online berichtet, hat Randi Zuckerberg, Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Initiative peace.facebook.com vorgestellt. Dahinter steckt die Frage "Welchen Einfluss kann die drittgrößte Nation der Welt haben?", die Zuckerberg auf dem Personal Democracy Forum in Barcelona stellte.

Nur 9,05 Prozent glauben an Weltfrieden

Das neue Portal zeigt unter anderem Freundschaften zwischen sich weniger freundlich gesinnten Nationen wie Albanien und Serbien oder Israel und Palästinien. Die letzte Paarung konnte etwa in den vergangenen 24 Stunden fast 13.000 neue Freundschaften für sich verbuchen. Auch wird die Frage "Glauben Sie, dass wir in 50 Jahren Weltfrieden erreichen können?" gestellt. Interessanterweise glauben nur 9,05 Prozent der US-Nutzer daran, der niedrigste Wert der Befragten Nationen.

Demokratische Legitimation?

Durch Facebook sollen die Menschen besser lernen, einander zu verstehen und zu unterstützen, sagt Randi Zuckerberg. Eine interessante Trendwende, war das Social Network bisher doch recht zurückhaltend mit politischem Engagement. So wurde etwa auch kein Spendenaufruf nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti gestartet. Es wird auch kritisiert, dass niemand Mark Zuckerberg als "Präsident" von Facebook gewählt hat. Insofern stellt sich die Frage, ob das Unternehmen überhaupt die Legitimation hat, im Namen seiner "Bürger" politisch zu agieren.

Aufruf zum Wählen

Unklar ist, wie stark sich Facebook in Zukunft engagieren will. Bei der Wahl zum US-Präsidenten im Jahr 2008 rief das Netzwerk aktiv zur Teilnahme auf. Für kommende Wahlen will Facebook in verschiedenen Ländern ebenfalls aufrufen, zu den Urnen zu schreiten. Allerdings ist auch selbst bei Facebook noch nicht klar, ob die "Nation" einen privaten oder öffentlichen Raum darstellt. Darauf hat auch Zuckerberg keine direkte Antwort.

(db)

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