Facebook und Co.: Altersbeschränkungen wirken nicht

Facebook Altersbeschraenkungen wirken nicht
Facebook Altersbeschraenkungen wirken nicht(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Teenager nutzen soziale Netzwerke ohne Risikobewusstsein, besagt die Studie "EU Kids Online". Ein Fünftel gibt Adresse und Telefonnummer online preis. Brüssel fordert mehr Sicherheit durch die Betreiber.

Drei Viertel der Teenager in der EU nutzen soziale Netzwerke wie Facebook, Tuenti, SchuelerVZ, oder Hi5. Allerdings fehlt vielen von ihnen das Risikobewusstsein, erklärte die für digitale Medien zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes. Sie fordert mehr Sicherheit durch die Betreiber.

Wie die europaweite Umfrage "EU Kids Online" zeigt, haben mehr als drei Viertel der 13- bis 16-Jährigen und mehr als zwei Drittel der Neun- bis Zwölfjährigen ein Profil bei einem sozialen Netzwerk wie Facebook. Ein Viertel der Jugendlichen gibt an, dass ihr Profil "öffentlich" ist, also von jedermann eingesehen werden kann. Ein Fünftel zeigt auch Adresse und/oder Telefonnummer an.

Besonders die jüngeren Jugendlichen gehen sehr freizügig mit ihren Informationen um; oft würden sie die möglichen Sicherheitsoptionen nicht verstehen. Manche soziale Netzwerke wie Facebook hätten Altersbeschränkungen eingeführt (Mindestalter 13). Doch das sei nicht effektiv, sagt Studienleiterin Sonia Livingstone von der London School of Economics, die die Studie geleitet hat.

Beschränkung abschaffen

Möglicherweise könne man die Online-Sicherheit der Kinder verbessern, indem man Altersbeschränkungen abschaffe. Junge Jugendliche seien dann (weil sie nicht mehr, wie bisher oft) ein falsches Alter angeben, leichter zu identifizieren. Dann könne man ihnen auch einfachere Sicherheitsoptionen anbieten. Allerdings könnte das auch zu einem bedeutenden Anstieg der Nutzerzahlen führen.  

"Diese Kinder setzen sich großen Gefahren aus und sind leichte Beute für Stalking und Grooming", erklärte EU-Kommissarin Kroes. "Alle Betreiber sozialer Netze sollten daher umgehend dafür sorgen, dass die Profile Minderjähriger grundsätzlich nur für ihre bestätigten Kontakte zugänglich und für Suchmaschinen nicht erreichbar sind."

(APA/Red.)

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