Das FBI hat den Filesharing-Dienst abgedreht und die Betreiber verhaftet. 50 Millionen Nutzern droht nun die Löschung ihrer Dateien.
Nachdem das FBI die Filesharing-Plattform Megaupload abgedreht hat, droht den Nutzern die Löschung aller ihrer privaten Dateien. Schon am Donnerstag, 2. Februar, könnte es so weit sein, teilte die Staatsanwaltschaft in Neuseeland mit. Davon wären rund 50 Millionen Nutzer betroffen, berichtet die Presseagentur AP.
Megaupload kann nicht bezahlen
Megaupload
Da das FBI die Webseite abgedreht hat, haben die Nutzer keinen direkten Zugriff auf ihre Dateien. Megaupload hat die Firmen Carpathia Hosting und Cogent Communications Group damit beauftragt, die Dateien der Nutzer zu sichern, kann nun aber nicht bezahlen, da die Konten der Megaupload-Betreiber eingefroren wurden. Die beiden Firmen haben daher bekannt gegeben, dass die Dateien gelöscht werden. Die Behörden selbst hätten kein Recht mehr auf die Dateien zuzugreifen, da der Durchsuchungsbefehl abgelaufen ist, erklären die Firmen in einem Brief an die Staatsanwaltschaft. Der Online-Dienst bietet die Möglichkeit, jegliche Datei hochzuladen und per Link jedem als Download zur Verfügung zu stellen. Es wird kritisiert, dass dadurch zum Großteil urheberrechtlich geschütztes Material vertrieben wird. Eine Suchmaschine wird aber nicht geboten. Nutzer müssen den Link kennen. 20.405 Gigabyte an Bandbreite verbrauchte Megaupload von April bis November 2011 nach Angaben von Palo Alto Networks.
Bis zu 20 Jahre Haft
Fünf Dienste für den Dateien-Tausch
Der Megaupload-Anwalt versucht nun, die Dateien zu retten, da sie im Verfahren auch als wichtige Beweismittel dienen sollen. Megaupload-Chef Kim Schmitz alias Kim Dotcom wurde mit drei weiteren Managern in Auckland verhaftet. Zwei Manager sind mittlerweile auf Kaution freigelassen worden. Die Behörde wirft ihnen unter anderem Verstöße gegen Gesetze zum Schutz von Urheberrechten, Geldwäsche und organisiertes Verbrechen vor. Die Strafen darauf sind hart: Allein auf letzteres stehen 20 Jahre Haft.