Mark Zuckerbergs Kapuzenpulli irritiert die Wall Street

Facebook Inc. CEO Mark Zuckerberg departs New York City's Sheraton Hotel
Facebook Inc. CEO Mark Zuckerberg departs New York City's Sheraton Hotel(c) REUTERS (Eduardo Munoz)
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Ein Analyst findet die Kleidung des Facebook-Chefs "unreif". Die Tech-Branche reagiert mit Spott: Zuckerberg könnte als nordischer Gott verkleidet sein und trotzdem Investoren anlocken.

Facebook-Gründer und CEO Mark Zuckerberg hat sich doch tatsächlich erlaubt, nur in seinem altbekannten Kapuzenpulli bei einem Treffen mit Investoren aufzutauchen. Obwohl das Kleidungsstück ein Markenzeichen des Firmenchefs ist, sei es ein "Zeichen der Unreife", wettert Wall-Street-Analyst Michael Pachter im Gespräch mit Bloomberg. Das würde Investoren zeigen, dass er den geplanten Börsengang seines Social Networks nicht ernst nehmen würde. Zuckerberg sollte ihnen lieber "den Respekt zeigen, den sie verdienen". Immerhin würde er von ihnen Geld verlangen. Der 27-Jährige sei vielleicht als Produktmanager besser aufgehoben als für den Chefposten.

Kleidungs-Kritik "Wahnsinn"

Die Onlinewelt reagierte durchwegs mit Häme auf diese Einschätzung. The Next Web schreibt gleich im Titel, der Analyst würde "in seinem Anzug dumm klingen". Im restlichen Beitrag wird das Bloomberg-Interview regelrecht zerpflückt, um dessen "Wahnsinn" zu zeigen. Wäre Zuckerberg im Anzug aufgetaucht, wäre das viel eher ein Warnsignal gewesen. Die Lockerheit Zuckerbergs hätte Facebook erst zu dem gemacht, was es ist, heißt es in dem Beitrag. Noch dazu sei der Analyst Pachter einer der ersten gewesen, die Facebook als Empfehlung gewertet und hoch bewertet hätten.

Banken wollen dabei sein

Cnet-Autor Jim Kerstetter schlägt in dieselbe Kerbe. "Sehen wir es ein: Er könnte sich als Thor verkleiden, den sagenumwobenen Hammer Mjolnir bei Präsentationen schwingen und [die Investoren] würden immer noch beim Börsengang des Unternehmen dabei sein wollen", schreibt er in einem Kommentar. Zuckerberg hätte mit Facebook aus dem Nichts ein Milliardenunternehmen geschaffen und die Banken würden nur ein Stück des Kuchens haben wollen, heißt es darin. Kerstetter stellt die 3500 Jobs, die Facebook geschaffen hat, den fast 460.000 Arbeitsplätzen, die die Finanzindustrie in den letzten vier Jahren abgebaut hat, gegenüber.

Mit 96 Milliarden Dollar bewertet

Mark Zuckerberg kann es sich vermutlich leisten, einen legeren Umgang mit den Wall-Street-Größen zu betreiben. Facebook rechnet damit, bei seinem Börsengang rund 12 Milliarden US-Dollar an Kapital aufzutreiben. Das würde zu einer Bewertung von fast 96 Milliarden Dollar führen - weit mehr als Google oder Amazon bei ihren Börsengängen erhalten haben. Mit mehr als 900 Millionen Mitgliedern ist Facebook das umfassendste Social Network und daher auch Zentrum zahlreicher Werbe- und PR-Bemührungen.

(db)

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