Android: Google beginnt sich vor Samsung zu fürchten

Android: Google beginnt sich vor Samsung zu fürchten
Android: Google beginnt sich vor Samsung zu fürchtenREUTERS
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Die Marktmacht der Koreaner macht jetzt auch ihrem wichtigsten Partner zu schaffen. Google könnte über Motorola einen Gegenpol schaffen.

Andy Rubin, Leiter von Googles enorm wichtiger Android-Sparte, soll bei einem Treffen mit Google-Managern vor der wachsenden Marktmacht von Samsung gewarnt haben. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider berichtet, soll Rubin den koreanischen Hersteller damals als mögliche Bedrohung eingestuft haben. Samsung hat weltweit knapp 200 Millionen Android-Smartphones mehr verkauft als der nächstgrößte Hersteller, der auf Googles mobiles Betriebssystem setzt. Der Webkonzern soll sich derzeit mit diesen anderen Herstellern treffen, um Möglichkeiten zu erörtern, wie man Samsungs Dominanz in Schach halten könnte.

Samsung dominiert Smartphone-Markt

Bisher war es Google ganz recht, dass Samsung so erfolgreich unterwegs ist. Die steigenden Android-Verkäufe sorgten beim US-Konzern für Umsatz über mobile Werbeanzeigen. Im Gesamtjahr 2012 konnte Samsung aber bereits 39,6 Prozent des weltweiten Smartphone-Marktes für sich beanspruchen, belegen Zahlen der Marktforscher von IDC. Apples iPhone machte 25,1 Prozent aus. Ein Jahr vorher lagen beide bei rund 19 Prozent.

Betrachtet man nur die Android-Handys, dann regiert Samsung dort noch stärker. Mehr als 40 Prozent konnten die Koreaner im vierten Quartal 2012 für sich verbuchen. Der nächstgrößere Hersteller Huawei kommt gerade einmal auf 6,6 Prozent.

Werbeerlöse als Knackpunkt

Dem Bericht nach könnte Samsung aufgrund seiner Dominanz dazu übergehen, einen größeren Anteil der Werbeerlöse auf seinen Android-Geräten für sich zu beanspruchen, die Google über seine Web-Suche generiert. Im Herbst hatte Google angekündigt, dass man acht Milliarden Dollar an Anzeigenerlösen für 2012 erwarte. Bisher lag Samsungs Anteil bei mehr als zehn Prozent, schreibt das Wall Street Journal. Durch seine steigenden Marktanteile gelange Samsung in eine immer bessere Verhandlungsposition, sagt Rajeev Chand, ein Manager der Investmenbank Rutberg & Co. Das könnte auch dazu führen, dass Samsung früher Zugriff auf die nächsten Android-Versionen erhält.

Motorola und Google: Das neue Apple?

Ein möglicher Ausweg für Google könnte Motorola sein. Dessen Handysparte wurde vom Internet-Spezialisten für 12,5 Milliarden Dollar aufgekauft. Sollte Samsung zu stark werden, könnte Google versuchen, über Motorola einen integrierten Hardware- und Software-Ansatz zu verfolgen. Das Konzept ist bereits bewährt: Apple kontrolliert auch Elemente seines iPhone und ist damit überaus erfolgreich. Dieser Schritt könnte aber die heikle Balance zwischen Herstellern und Google als Softwarelieferant empfindlich beeinträchtigen.

(Red.)

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