Googles TV-Stick kommt nur über Umwege nach Österreich

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Google bringt seinen TV-Stick nach Europa. In Österreich ist er nicht offiziell erhältlich. Ein Kauf kann sich trotzdem lohnen.

Wien. Smart-TV, also das Internet am Fernsehgerät, konnte sich bisher nicht richtig durchsetzen. Die unterschiedlichen Lösungen der Gerätehersteller sind meist zu kompliziert zu bedienen. Für die Lösung dieses Dilemmas hat es offenbar einen Internet- und Softwarekonzern gebraucht. Google hat bereits vor etwa einem Jahr in den USA ein Gerät in der Größe eines USB-Sticks vorgestellt, das in die HDMI-Buchse eines modernen Fernsehers gesteckt wird, um Internetinhalte zu streamen, also über das Internet auf den Fernseher zu übertragen.

Dieser „Chromecast“ ist in den USA äußerst erfolgreich und seit gestern auch in zehn europäischen Ländern erhältlich. Etwa in Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland kann der Stick um rund 35 Euro erworben werden – Österreich gehört offiziell nicht zu den Auserwählten. Dennoch wird das Gerät im Internet und bei einigen Händlern auch für Österreicher angeboten. Hierzulande funktioniert es aber nur mit Einschränkungen.

Kaum Inhalte für Österreich

Der Grund, dass Google Chromecast in Österreich nicht anbietet, sind fehlende lokale Partner für Inhalte wie Filme oder Musik. Während in Deutschland etwa die Online-Videothek Maxdome oder Watchever Filme über den Chromecast auf Fernsehgeräte streamen, stehen Österreichern nur Inhalte von Google selbst unmittelbar zur Verfügung. Dazu gehören in erster Linie Videos der Plattform YouTube und das Musikangebot im Play-Store von Google.

Dort sind in anderen Ländern auch Filme und TV-Serien erhältlich – in Österreich allerdings nicht. Warum Google den Stick hierzulande (noch) nicht anbietet, liegt auf der Hand. Der Konzern macht nicht mit dem Verkauf der Hardware Geld, sondern mit den Inhalten, und da ist aus Lizenzgründen das Angebot in Österreich einfach noch zu gering.

Der Kauf eines Chromecast-Sticks kann sich aber trotzdem lohnen. Und zwar dann, wenn man Videos, Bilder und Musik möglichst einfach aus dem Internet oder direkt vom Smartphone bzw. Tablet am TV-Gerät abspielen möchte. Zu diesem Zweck steht im Play-Store und im App-Store von Apple bereits eine Menge geeigneter Programme zur Verfügung. Derzeit gibt es kaum eine einfachere und günstigere Lösung für diesen Einsatzzweck.

Gleichzeitig hat Google am Mittwoch seinem Play-Store in Österreich erstmals einen Bereich für Hardware hinzugefügt. Dort sind nun das Smartphone Nexus5 und das Tablet Nexus7 erhältlich. Für ein Nexus7 mit LTE, also mobilem Internet, muss man aber weiterhin in anderen Ländern einkaufen. (sg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2014)

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