Der Europäische Gerichtshof hat den Weg für Löschanträge von Suchergebnissen geebnet. Viele der Anträge betreffen Nachrichtenartikel.
Google hat europaweit mehr als 70.000 Anträge auf die Entfernung von Links aus seinen Suchergebnissen erhalten. Insgesamt wollen Bürger mehr als 267.000 Links streichen lassen, teilte Google am Donnerstag mit. Aus Deutschland alleine kämen mehr als 12.000 Anträge. Ebenfalls am Donnerstag klagten zahlreiche Medien über die Löschung von Nachrichtenartikeln aus den Google-Suchergebnissen und verglichen die Maßnahme mit harter Zensur. Betroffen sei etwa ein BBC-Artikel über den ehemaligen Chef der Investmentbank Merrill Lynch und seine Rolle zu Beginn der Wirtschaftskrise, berichtet die New York Times.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte den Weg für die Löschgesuche frei gemacht. Er entschied Mitte Mai, dass Europas Bürger von Suchmaschinen wie Google verlangen können, Links zu unangenehmen Dingen aus ihrer Vergangenheit aus den Suchergebnissen verschwinden zu lassen. Google müsse die Links aus seiner Ergebnisliste entfernen, wenn die Informationen das Recht auf Privatsphäre der Betroffenen verletzen.
Artikel trotzdem leicht zu finden
Das trat eine Welle von Löschanträgen los, die nun von Google bearbeitet werden. Dabei geht es nur um die Ergebnisse, die bei der Suche nach Personen angezeigt werden. Google begann vor einer Woche mit dem Entfernen von Links. Wie vielen Anträgen bereits stattgegeben wurde, konnte ein Sprecher am Donnerstag nicht sagen. Die Maßnahme lässt sich leicht umgehen, indem andere Suchmaschinen, die Suchfunktion der einzelnen Websites oder schlicht die US-Version von Google verwendet wird.
>> Zum Artikel der New York Times
(APA/dpa/Red. )