Im Dezember hat sich der Browser-Frischling von Google erstmals auf den dritten Platz der am häufigsten verwendeten Webbrowser katapultiert. Vor ihm liegen mit großem Abstand Internet Explorer und Firefox.
Ein wenig über ein Jahr ist Googles Webbrowser Chrome erst alt. In dieser kurzen Zeit ist es ihm aber gelungen, sich den dritten Platz im weltweiten Browser-Ranking zu sichern. Laut dem Marktanteils-Analysten von Net Applications und StatCounter hat Chrome (4,6 bzw. 5,4 Prozent) im Dezember erstmals Apples Browser Safari (4,4 bzw. 3,4 Prozent) überholt. Die ersten beiden Plätze werden nach wie vor mit großem Abstand von Microsofts Internet Explorer (62,6 bzw. 55,7 Prozent) und Mozillas Firefox (24,6 bzw. 31,9 Prozent) belegt.
Microsoft hat am Browsermarkt noch deutlich die Nase vorne. Alternativ-Programme haben aber in den letzten Monaten stark aufgeholt. Sie bieten oft innovative Funktionen und lassen sich individuell an das Surf-Verhalten anpassen. DiePresse.com hat die besten Browser gesammelt. Firefox ist wohl die bekannteste Browser-Alternative und hat mittlerweile einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Seine Popularität verdankt das Mozilla-Programm der Möglichkeit, den Browser durch Erweiterungen beliebig zu individualisieren. Mit Add-ons kann mittlerweile beinahe jede Funktion nachgerüstet werden. Beliebt sind etwa Werbe-Blocker, die lästige Werbebanner entfernen oder Skins, die dem Browser ein neues Aussehen verleihen. Das Add-on-Angebot hat mittlerweile 6000 Einträge überschritten. Für Windows, Mac und Linux Googles Alternative ist das Küken am Browsermarkt. Chrome wurde erst im Herbst 2008 veröffentlicht, erfreut sich aber wachsender Beliebtheit. Lorbeeren gibt es immer wieder für den schnellen Seitenaufbau, den übrigens dieselbe Rendering-Engine besorgt wie in Apples Safari-Browser. Chrome gilt als besonders stabil weil jeder Tab als eigener Prozess läuft und beendet werden kann. Auf einem Hacker-Wettbewerb war der Google-Browser der einzige, der nicht geknackt wurde. Für Windows Opera ist einer der ältesten Webbrowser. Nutzer loben meist die zahlreichen nützlichen Funktionen, die bereits integriert sind und nicht erst durch Erweiterungen ergänzt werden müssen. Die Parade-Funktion sind die Maus-Gesten, mit denen gescrollt und vor und zurück geblättert werden kann. Für Windows, Mac und Linux Apples Beitrag zur Browserwelt ist zwar speziell für das Betriebssystem Mac OS geschrieben, kann aber auch unter Windows verwendet werden. Der Browser ist bekannt für flotten Seitenaufbau dank der Rendering Engine WebKit, die auch Chrome verwendet. Sonst glänzt Safari mit optischen Finessen wie "Cover Flow", das die 24 meistbesuchtesten Webseiten in Form von Vorschaubildchen durchblättern lässt. Für Windows, Mac Seit beinahe einem Jahr schon verliert der Platzhirsch zunemend an Boden. Die jüngste 8er-Version soll der Talfahrt ein Ende setzen und wartet mit verbesserter Sicherheit und ungewöhnlichen Zusatzfunktionen auf. Dazu gehört etwa "Web Slices", mit denen kleine Webseitenschnipsel wie Favoriten beobachtet werden können. Für Windows Natürlich ist damit das Angebot an Webbrowsern noch lange nicht ausgeschöpft. Mittlerweile gibt es für beinahe jedes Bedürfnis einen speziellen Browser. Wer beispielsweise besonders häufig Social-Web-Angebote wie Facebook, Flickr und YouTube nutzt, wird mit "Flock" glücklich. Einen guten Überblick über weitere Browser gibt die Webseite der "Alternative Browser Alliance". Die besten Browser für den Web-Spaziergang Laut StatCounter ist Chrome in Afrika und Südamerika besonders beliebt, wo er 5,9 bzw. 8,7 Prozent erreicht. In Europa sind es immerhin noch 5 Prozent, während in Nordamerika immer noch Safari mit 7,9 Prozent den dritten Platz hält (Chrome 5,3 Prozent). Auch in Österreich ist der Anteil von Safari-Nutzern (4,7 Prozent) größer. Im Dezember konnte Chrome in Österreich mit 4,4 Prozent jedoch erstmals den Alternativ-Browser Opera (4,3 Prozent) überholen.
Google hat seinen ersten Browser veröffentlicht. "Chrome" ist ein Frontalangriff auf die Platzhirsche Internet Explorer (IE) und Firefox, die sich heuer in überarbeiteter Version präsentieren. Google wirbt, genau wie die Konkurrenz, damit schneller und nutzerfreundlicher zu sein. Einige Elemente und Funktionen sind tatsächlich innovativ - andere sind bereits aus anderen Browsern bekannt.Weiter: Was "Chrome" anders und besser macht Der augenfälligste Unterschied zu anderen Browsern sind die Tabs von Googles "Chrome". Jeder Tab hat eigene Kontollelemente und eine eigene URL-Leiste - bei der Konkurrenz gilt das nur für jedes eigenständige Fenster. Öffnet man einen neuen Tab, erhält man eine Vorschau auf die eigenen neun meistbesuchten Seiten, die zuletzt hinzugefügten Bookmarks und die zuletzt geschlossenen Tabs. Außerdem lässt sich in einem neuen Tab direkt der Verlauf durchsuchen. Löst man auf anderen Webseiten eine Suchanfrage in einer eigenen Suchbox aus, merkt sich "Chrome" diese Suchbox und fügt sie auf die "Neue-Tab-Übersicht" hinzu. Google hat auch die Anordnung der Tabs flexibler gestaltet als die Konkurrenz. So können Tabs beliebig verschoben werden und zwar nicht nur innerhalb des bestehenden Fensters: Sie können direkt in andere Fenster gezogen, oder einfach auf halben Weg "losgelassen" werden, um sie in ein eigenes Fenster umzuwandeln. Die Eigenständigkeit der Tabs von Google hat auch direkt Einfluss auf die Performance des Browsers. Jeder Tab wird als eigener Prozess geführt. Dass hat den Vorteil, dass Fehler auch auf einen Tab beschränkt bleiben. Beim "Hängenbleiben" einer Seite muss dadurch nicht mehr der gesamte Browser neu gestartet werden. Die Prozesse lassen sich über einen eigenen "Task-Manager" verwalten und einzeln beenden. Wie auch bei IE 8 und Firefox 3 wird bei der Eingabe in die URL-Leiste in Echtzeit Verlauf und Favoriten durchsucht. Die Funktion hat allerdings Microsoft eindeutig am besten umgesetzt. Im neuen IE 8, der ebenfalls nur in einer Testversion verfügbar ist, werden die Echtzeit-Ergebnisse strukturiert dargestellt; einzelne Einträge können direkt gelöscht werden und werden dann bei künftigen Eingaben nicht mehr berücksichtigt. Natürlich hat sich auch Google für die Chrome-URL-Leise etwas besonderes ausgedacht. Die "Omnibox" - so der offizielle Name - ist nämlich nicht nur URL-Zeile, sondern auch Suchfenster. Eine Google-Suche wird in der URL-Leiste grundsätzlich automatisch ausgelöst, wenn man einzelne Begriffe eingibt und bestätigt. Man kann Chrome mit der Tastenkombination "Strg + K" auch unmissverständlich klar machen, dass nun eine Suchanfrage gewünscht ist. In der URL-Leiste erscheint dann ein kleines Fragezeichen. Es wäre nicht Google, wenn die Suchfunktionalität des neuen Browsers nicht bis ins letzte Detail durchdacht wäre. Hat man einmal auf einer Webseite eine Suchanfrage über eine eigene Suchbox ausgelöst (etwa hier), kann man das künftig auch direkt über die URL-Leiste machen. Dazu gibt man einfach die URL der entsprechenden Seite ein und drückt dann die "Tab"-Taste. In den Optionen können übrigens auch andere Suchmaschinen statt Google als Standard-Suchmaschine festgelegt werden. Mit der Funktion "Anwendungsverknüpfung erstellen", kann man webbasierte Anwendungen, wie Google Mail, direkt vom Desktop, oder aus dem Startmenü aufrufen. Google wurde schon oft nachgesagt eine wahre Datenschutz-Katastrophe zu sein. Der Chrome-Browser hat jedenfalls, wie Microsofts IE 8, einen eigenen Privatsphäre-Modus. Öffnet man ein solches Privacy-Fenster, werden etwa keine Cookies mehr gespeichert und auch der Verlauf bleibt leer. Innovativ zeigt sich Google auch beim Umgang mit Popup-Fenstern. Statt sie einfach zu blockieren, öffnen sich Popups als minimierte Fenster, die am unteren Rand des aktuellen Fensters eingeblendet werden. Handelt es sich um ein erwünschtes Popup, kann man es nun einfach vergrößern. Anderenfalls kann das Fenster mit einem Klick geschlossen werden. Chrome steht hier zum Download bereit. Was Googles 'Chrome' besser macht (Red. )
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